Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 20. Februar 2016

Das Lachen der anderen



In diesen Tagen herrscht bei uns im Kloster der Ausnahmezustand. Ein Fernsehteam vom WDR ist hier und dreht für seine neue Sendereihe „Das Lachen der anderen – Comedy im Grenzbereich“. Die beiden Hauptakteure dieser Sendung – Mickey Beisenherz und Oliver Pollak – greifen eine ihnen fremde Lebenswelt auf, um sie dem breiten Publikum vorzustellen; das tun sie nicht tierisch ernst – auch wenn manches sehr ernst ist -, sondern mit einem ordentlichen Schuss Humor.

Wie fremd ihnen die Lebenswelt Kloster ist, wird in jedem Gespräch deutlich. Dass Gott eine Realität ist, eine lebendige Person, die man durchaus erfahren kann – das ist für die beiden – vor allem für Oliver – nicht nachvollziehbar. Auch Beispiele überzeugen da nicht. 

Bekehrung des Paulus, Caravaggio, 
Cerasi-Kapelle in der Kirche „Santa Maria del Popolo“, Rom.
Mir wird in diesen Tagen wieder deutlich, wie schwierig es heute ist, Menschen, die nichts mit Religion am Hut haben, Gott nahe zu bringen. Vielleicht sind wir da wirklich machtlos. Nur Gott hat Macht und Möglichkeit, das Herz eines Menschen zu berühren und zu ergreifen und sein Leben damit umzukrempeln. Beispiele dafür gibt es in der Geschichte genug, angefangen bei Paulus. 

Mir wird in diesen Tagen aber auch wieder deutlich, welch ein großes Geschenk der Glaube ist; welch ein großes Geschenk es ist, mit Gott leben zu dürfen. Wenn ich in das Leben Katharina Kaspers schaue – da ist unverkennbar, dass Gott eine Realität ist. Mit dieser Realität verbindet sie eine tiefe, lebendige Liebesbeziehung, die ihr Leben prägt und erfüllt. Wenn ich in das Leben Katharina Kaspers schaue, dann wird in mir die Sehnsucht ganz stark, ebenso leben zu dürfen, ebensolche Erfahrungen machen zu dürfen.

“Wenn wir dem lieben Gott eifrig dienen und ihn innig lieben, so ist und bleibt er immer bei uns.“ (Brief 270) „Was ist denn nur noch schön auf dieser Welt, als für Gott leben und ihm treu dienen.“ (Brief 223) Warum kann sie so sprechen? „Im Leben in Gott und im Dienste Gottes sein Glück suchen, ist der Himmel schon hier auf Erden.“ (Brief  73) Und: „Unsere Seele [findet] eher keine Ruhe, bis dass sie Ruhe gefunden in Gott.“ (Brief 72)

Diese Erfahrungen wünsche ich allen Menschen, vor allem aber denen, die meinen, für immer ohne Gott leben zu können.
STH