Klar, ist das eine rhetorische Frage.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie diese Frau kennen. Obwohl – ich bin
wirklich immer wieder erstaunt, wo man ihr überall begegnet.
Der Name verrät schon, dass es sich um
eine Jüdin handeln muss. Luise Löwenfels – so ihr bürgerlicher Name – wurde
1915 geboren. Luise besuchte die Höhere
Mädchenschule sowie die Höhere
Handelsschule, und anschließend
absolviert sie die Ausbildung zur Kindergärtnerin. In beiden Fällen wird sie –
wie das damals oft der Fall war – von katholischen Ordensfrauen unterrichtet.
In der Zeit zwischen 1933 und 1935 ist der erste Konvertitenunterricht bezeugt.
Nach ihrer Ausbildung arbeitet sie eine
kurze Zeit in Recklinghausen. Hier lernt sie in der katholischen Kirche Familie
Eppmann kennen; in Hedwig Eppmann findet sie eine gute Freundin.
Inzwischen haben die Repressalien gegen
die jüdischen Mitbürger erheblich zugenommen.
Luise wechselt nach Frankfurt, wo sie eine Stelle in einem jüdischen Kinderheim findet. Dank der Vermittlung von Herrn Eppmann, selbst Nazigegner, und seiner Schwester, die eine Arme Dienstmagd Jesu Christi ist, kommt sie dort auch in Kontakt zu unseren Schwestern. Auch in Frankfurt bleibt sie nur kurze Zeit.
Luise wechselt nach Frankfurt, wo sie eine Stelle in einem jüdischen Kinderheim findet. Dank der Vermittlung von Herrn Eppmann, selbst Nazigegner, und seiner Schwester, die eine Arme Dienstmagd Jesu Christi ist, kommt sie dort auch in Kontakt zu unseren Schwestern. Auch in Frankfurt bleibt sie nur kurze Zeit.
Durch Vermittlung der ADJC kommt sie zu
unseren Schwestern nach Mönchengladbach, wo sie in der Haushaltsschule, vor
allem aber im Kindergarten arbeitet.
Am 25.11.1935 wird Luise auf den Namen
Maria Aloysia getauft. Als im März 1936 eine der Haushaltungsschülerinnen sie
als Jüdin identifiziert und mit Denunziation droht, flüchtet sie zu unseren
niederländischen Schwestern nach Geleen. Hier ist sie zunächst geschützt.
Im Dezember 1937 bittet Aloysia um Aufnahme in die Gemeinschaft der
ADJC. 1938 beginnt sie das Noviziat und erhält das Ordenskleid. 1940 legt sie
ihre erste Profess ab.
Nachdem die Deutschen im Mai 1940 die
Niederlande besetzt haben, darf Sr.
Aloysia nur noch innerhalb des Klosters
arbeiten.
Am 26.07.1942 wird ein Protestbrief der
katholischen Bischöfe gegen die Verfolgung der Juden von den Kanzeln verlesen. Und
dann überschlagen sich die dramatischen Ereignisse.
Am 02. August wird Sr. Aloysia wie eine
große Zahl getaufter katholischer und evangelischer Juden von der SS verhaftet
und in das Lager Westerbork gebracht.
Am 07. August wird sie nach Auschwitz
abtransportiert.
Am 09. August wird sie mit Edith Stein
und anderen Ordensleuten vergast.
Heute ist der 09. August, und die
Kirche begeht den Gedenktag der heiligen Edith Stein. Die Gemeinschaft der ADJC
begeht auch den Gedenktag der Sr. Aloysia Löwenfels.
Katharina Kasper schreibt 1883 in einem
Rundbrief an ihre Schwestern: „Ich bitte
so sehr, als ich es nur vermag, suchen wir alles, alle Gnade, Hilfe und Trost in
den Hl. Herzen Jesu und Mariä und lieben wir Gott und suchen ihn allein,
allein.“
Genau so hat Sr. Aloysia gelebt, und in
dieser Haltung ist sie in den Tod gegangen …
STH