„Man muss die
Vorsehung anbeten und sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen.“ (Brief
16) Von der Vorsehung spricht Katharina Kasper häufig. Heute ist das ein Begriff,
der nur noch selten gebraucht wird.
Was ist „Vorsehung“? Im Wörterbuch erhält man die
Definition: „göttliche Leitung der Geschicke, Schicksal“.
In diese Leitung, Führung Gottes setzt Katharina absolutes,
unbedingtes Vertrauen. Da Gott es ist, der leitet und führt, kann es letztlich
nur gut sein, auch wenn ich es im Moment vielleicht noch nicht erkenne. „Man muss die Vorsehung anbeten und sich
ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen. Erst später wird es uns klar werden,
warum solche Prüfung vom lieben Gott zugelassen wurde.“ (Brief 16)
Diese Leitung, Führung Gottes anbeten bedeutet für
Katharina: Gottes Willen tun. Da überrascht es nicht, dass sie immer dann, wenn
sie von der Vorsehung spricht, auch vom Willen Gottes spricht, der unter allen
Umständen erfüllt, getan werden muss.
All das heißt nicht, dass Katharina Kasper auch Schweres
durchzustehen hat. Ganz im Gegenteil. Aber gerade im Schweren, im Leid erinnert
sie daran, dass Gottes Führung immer gut ist. Und wenn es uns gelingt, seinen
Willen zu bejahen und zu tun, dann wachsen wir in der Liebe zu ihm. „Es bleibt sich auch wieder alles gleich;
was von Gott kommt, ist allezeit gut, und wir beten die Vorsehung an, damit wir
allezeit in der Liebe zu Gott wachsen und zunehmen mögen. Die Aufnahme sowie
Versetzungen sind beschwerlich. In allem beten wir die göttliche Vorsehung an.
O wie dunkel liegt die Zukunft vor uns ... Beten wir doch viel, viel für- und
miteinander in diesen harten Zeiten, damit wir keinen Schaden leiden an unserer
Seele.“ (Brief 61) So schreibt sie Schwester Bartholomäa mitten im
Kulturkampf.
Katharina hat das nicht nur immer wieder angemahnt. Sie hat
auch so gelebt. Und ihr Leben war ein von Gott erfülltes.
„Wir müssen anbeten
die Vorsehung. Gott weiß am besten, wo es fehlt und wie es am besten ist. Sein
heiliger Wille geschehe allezeit, in allem und überall.“ (Brief 66)
STH