"Ein Adler-Vater lehrt
seinen Sohn das Fliegen. Fünf Kilometer schafft das junge Tier, dann ist es
vollkommen erschöpft. Der Vater erzählt ihm, er solle das Fliegen eifrig üben,
denn in einigen Tagen stünde eine große Reise an, dafür müsse er 50 Kilometer
fliegen können. Der kleine Adler ist ängstlich und verzagt. Wenn er sich schon
nach einem Flug von nur fünf Kilometern so kraftlos fühlt, wie soll er dann
jemals 50 Kilometer schaffen können!
Dann nimmt sich
der Großvater, der die Flugversuche des Jungen seit einigen Tagen beobachtet
hat, seiner an, kommt zu ihm geflogen und sagt: „Zeig mir doch einmal, wie du
fliegst." Und der junge Adler schlägt so schnell er nur kann mit seinen
Flügeln. Denn er glaubt, um 50 Kilometer fliegen zu können, muss man sich schon
sehr anstrengen. Doch der Alte gebietet ihm Einhalt: „Schau her, ich zeig dir,
wie man`s richtig macht." Und er erhebt sich mit weiten Schwingen in die
Höhe, fliegt einige Male in großen Kreisen über das Tier hinweg, lässt sich
dabei vom Auf- und Abwind tragen und schlägt dann nur wenige Male mit seinen
mächtigen Flügeln, wenn er den Kurs oder die Flughöhe verändern will. Dann
kehrt er zu dem Jungen zurück und erklärt ihm: „Deine Flügel brauchst du nur,
um dich in die Höhe zu schwingen, den Kurs zu halten und um wieder
herunterzukommen. Ansonsten vertrau dich ruhig dem Wind an, er trägt dich
sicher durch die Luft".
(aus: Wolf W. Lasko, Dream Teams - 111 Stories für erfolgreiches Teamcoaching)
Bei
dem Großvater-Adler muss ich an Katharina Kasper denken. Sie weiß, dass sie –
einem Adler gleich – Flügel hat, mit denen sie sich in die Lüfte erheben kann.
Diese Flügel – man kann sagen, sie sind ihre Liebe zu Gott, die sie immer höher
trägt, Gott entgegen. Durch diese Liebe verliert sie nicht die Richtung. Und
durch diese Liebe kann sie ihren Kurs auf Gott zu halten.
„Ansonsten
vertrau dich dem Wind an …“ – Der Wind ist ein Bild für den Heiligen Geist.
Katharina vertraut diesem Heiligen Geist. Sie vertraut sich ihm an und lässt
sich von ihm tragen – ganz sicher, dorthin, wohin Er sie haben will. Und dann
ist Großes, Bleibendes, Überdauerndes möglich …
„Schau
her, ich zeig dir, wie man´s richtig macht“, sagt der alte Adler zu seinem
Enkel. Und genau das tut auch Katharina. Sicher, sie spricht viel zu den
Menschen, die ihr anvertraut sind. Aber mehr noch lebt sie das, was sie sagt;
denn sie weiß ganz genau: „Worte bewegen, aber Beispiele reißen fort.“
(Brief 108)
STH
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