Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 20. April 2013

Alltagsspiritualität II


Für mich ist die Spiritualität der Katharina Kasper eine Alltagsspiritualität. Damit will ich sagen: Ihre Spiritualität hilft mir, meinen Alltag zu leben. Das habe ich letzte Woche an ein paar wenigen Beispielen verdeutlicht. Heute möchte ich etwas hinzufügen.

Mit den Kreuzen in unserem Leben, das ist ja auch so eine Sache. „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Mit diesem Wort aus der Bibel hatte ich lange Zeit große Probleme. Ich wehrte mich dagegen, all das, was mir schwerfiel, als Kreuz zu bezeichnen. All das konnte ich doch nicht vergleichen mit dem Kreuz Christi. Auch da ist mir Katharina eine Hilfe. Zum einen empfand sie wahrscheinlich ein wenig so, wie ich es gerade beschrieben habe. Zum anderen war sie sich durchaus bewusst, wie schwer Mühen, Anstrengungen, Belastungen etc. zu tragen sein können. Und so fordert sie uns auch auf, von Gott eine große Kreuzesliebe zu erbitten  „und großmütig und mit Vertrauen dem lieben Jesus nach(zu)eilen mit unserem bisschen Kreuz“ (Brief 137). Kreuz ist es also doch, aber im Vergleich zu seinem Kreuz eben nur ein bisschen Kreuz. Und ganz oft spricht sie auch von dem „Kreuzchen“, das wir mit Seiner Hilfe tragen sollen und können.

Ein letztes Wort möchte ich erwähnen. „Unsere Hauptwirksamkeit muss immer sein und bleiben, alles und allezeit im Dienste Gottes wirken, arbeiten und ertragen und entsagen. ... Ich sage Ihnen immer und immer wieder: alles für Gott und das Wohl des Nächsten.“ (Brief 239) Wenn wir das im Blick behalten, dann merken wir sehr schnell, dass das nur möglich ist, indem wir uns selbst zurücknehmen, indem wir uns selbst nicht so wichtig nehmen, indem wir unsere eigenen Empfindlichkeiten zurückstellen. Alles für Gott und das Wohl des Nächsten – das fordert Demut von mir. „Die Demut ist die notwendigste [aller] Tugend[en].“ (Brief 24)

Ich denke, Ihnen fallen auch noch so einige Dinge ein, die Sie zur Alltagsspiritualität Katharinas zählen. Was sie uns sagt, das trägt wirklich durch den Alltag und im Alltag. Und wenn wir versuchen, so zu handeln wie sie, dann bekommen wir – wie sie – eine Weite und Leichtigkeit, die uns zu fliegen ermöglicht. Und wie Katharina erheben wir uns - dem Adler gleich – in die Lüfte und fliegen der Sonne – Jesus Christus – entgegen.
STH