Letzte Woche war ich auf der Beerdigung eines 52jährigen Mannes, der ganz plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen worden war. Das Eröffnungslied des Requiems – die Lieder hatten seine Frau und seine Familie ausgesucht – war: „Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Drei Strophen. Im ersten Moment blieb mir die Luft weg. Welch ein Vertrauen, dachte ich dann. Welch ein Zeugnis auch.
„Alles, was Gott tut, ist gut.“ (Brief 166) Das sagt Katharina Kasper. Sie schreibt diese Worte an die amerikanischen Schwestern, die im Jahre 1889 acht Schwestern zu Grabe tragen mussten, meist jüngere.
Gott ist es, der den Menschen abberuft; und er hat seine Gründe, wenn er das plötzlich und unerwartet tut. Das wird in beiden Fällen deutlich. Wenn es gut ist, was er tut, dann ist es gut für alle Beteiligten, auch wenn man das vielleicht in der Stunde des Verlustes und der Trauer nicht sofort so sehen kann. Wenn das gut ist, was er tut, dann sind seine Zumutungen mit der Gewissheit verbunden, dass ich das Kreuz auch tragen kann.
Wenn diese Haltung unseren Alltag prägen könnte, dann ginge es uns sicher oft viel besser. Die Hingabe an seinen Willen, Vertrauen und Zuversicht sind unbezwingbare göttliche Waffen …
STH