„Die Menschen waren mit ihren Kreuzen unterwegs und mühten sich ab mit ihrer Last. Da wurde einem von ihnen sein Kreuz zu schwer. Kurzerhand sägte er ein gutes Stück ab.
Nach langer Pilgerschaft kamen alle an einen gähnenden Abgrund. Keine Brücke führte in das Land, das ewige Freude und Gottes Nähe versprach. Nach kurzem Zögern kamen sie auf den Gedanken: Jeder lege sein Kreuz über den Abgrund. Und siehe da: jedes passte genau von der einen Seite zur anderen. Der aber sein Kreuz abgesägt hatte, um es sich leichter zu machen, stand nun betroffen und verzweifelt.“
Bei dieser Legende muss ich immer an Katharina Kasper und ihre Haltung zum Kreuz denken. Vielleicht geht es Ihnen ja jetzt genauso, nachdem wir schon einige ihrer Worte zum Kreuz angeschaut haben.
In dieser Geschichte wird ganz deutlich, dass „Kreuz … doch kein schlimmes Zeichen [ist], sondern vielmehr ein gutes Zeichen“ (Brief 163).
Hier wird deutlich, dass Kreuz und Leiden „so notwendig für uns sind“ (Brief 33).
„Beten wir so recht inständig um die wahre Kreuzesliebe, die uns mächtig anregt, alles Schwere und Bittere, was uns schwachen Menschenkindern hart ankommt, zu ertragen.“ (Brief 107)
Sie erinnert und ermahnt immer wieder, „um große Kreuzesliebe [zu] bitten“. (Brief 118) Wir müssen sie von Gott erbitten, weil wir das Kreuz nicht von uns aus lieben können. Sie weiß ganz genau: „Die Kreuzesliebe müssen wir uns von dem lieben Gott so recht erbitten. Dann leiden wir gewiss gerne, nicht wahr?“ (Brief 207)
Gerne leiden? Das kann man bestimmt nur, wenn man wie Katharina total in Liebe auf Jesus Christus ausgerichtet ist.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Karwoche!
STH