Kein Wort wird heutzutage so
oft benutzt wie dieses – Frieden. Nichts
fehlt heute in so vielen Teilen der Welt so sehr wie der Friede. Nichts wird so
sehr ersehnt wie der Friede.
Auch Katharina Kasper war er
ein großes Anliegen. In vielen ihrer Briefe spricht sie vom Frieden. Sie hat ja
selbst Kriegszeiten erlebt. Und sie ist ganz sicher, dass Gott uns den Frieden
schenkt, wenn wir ihn darum bitten. Genau so sicher ist sie, dass wir etwas
dazu tun können, damit es Frieden wird.
„Wandeln wir so in Gottes Gegenwart, dass Sie alle
Ihre Berufspflichten gut verrichten und der liebe Gott alles sehen kann. Suchen
wir dem lieben Gott allein gefallen zu wollen, Seine Ehre zu fördern, so
gelangen wir zur Vereinigung mit dem lieben Gott. Wir finden Frieden, Ruhe in
unseren Seelen, Ergebung in den göttlichen Willen. Ja, dann leben wir in
Frieden miteinander, mit unseren Pflegebefohlenen und mit allen Menschen, mit
denen wir durch unseren Beruf zusammengeführt werden. … O möge der liebe Gott
doch helfen und den langersehnten Frieden geben.“ (Brief72)
Unsere Ausrichtung auf Gott,
unsere eigene Lebenshaltung tragen dazu bei, dass es Frieden geben kann. So
leben, dass Gott es sehen kann, ihm gefallen wollen, seine Ehre fördern – da
haben schräge Gedanken und Wünsche keinen Platz, da finden negative
Vorstellungen keinen Raum. Damit ist Zufriedenheit da, eine Voraussetzung für
den Frieden. Da können wir ganz ruhig sein, ein Standbein des Friedens. Deshalb
kann sie sagen:
„Halten wir uns ruhig und bewahren unter allen
Verhältnissen den Frieden unserer Seele. Auf Regen folgt Sonnenschein.“ (Brief17)
Den Frieden bewahren – ganz
oft fordert Katharina ihre Mitschwestern dazu auf. Den Frieden bewahren - unter
allen Umständen soll man das tun und sich den Frieden auch etwas kosten lassen.
Den Frieden bewahren – wir können das, davon ist Katharina überzeugt, weil wir
wissen, dass alles vorüber geht, mag es noch so schwer sein.
Ja, und immer gilt:
„Der liebe Gott, der diese [oder jene] Prüfung
zugelassen, muss weiter helfen. Möchten wir nun allezeit das unsrige tun und
treu mit der Gnade Gottes mitwirken. Leben und streben wir doch allezeit
schwesterlich miteinander und bewahren den Frieden. Dieses Leben in Gott und im
Dienste Gottes sein Glück suchen, ist der Himmel schon hier auf Erden.“ (Brief
73)
Und das gilt für alle, die mit Gott
leben wollen …
STH