Uns wurde von einem Menschen
erzählt, für den es keine Probleme gibt, sondern nur Herausforderungen.
Macht das einen Unterschied?
Ich denke schon. Das Wort „Problem“
hat einen negativen Touch. Irgendwie denkt man sofort an Schwierigkeiten, die
nur schwer zu meistern sind, die alle Möglichkeiten und Kräfte beanspruchen.
Erfolgsaussichten sind nicht vorhersehbar. Es kann auch schief gehen.
Anders bei Herausforderungen.
Das Wort ist positiv besetzt. Es weckt Fantasie und ungeahnte Möglichkeiten.
Herausforderungen meinen mich persönlich und fordern meinen ganzen Einsatz.
Irgendwie suggerieren sie den positiven Ausgang.
Es ist hochinteressant: Bei
Katharina Kasper findet man den Begriff „Problem“ nicht. Das Wort benutzt sie
in ihren Briefen kein einziges Mal. Ob sie auch eher von Herausforderungen
sprach?
Ich kann mir das gut
vorstellen. Mir fällt da ihre Aussage ein: „Nichts
kommt von ungefähr, alles kommt vom Höchsten her.“ (Brief 105) Also
auch alle Herausforderungen. Und wenn das so ist, dann traut er mir zu, dass
ich damit umgehen kann. Wenn das so ist, dann gibt er mir all das, was ich
brauche, um die Herausforderung zu bewältigen. Davon ist Katharina überzeugt.
Und sie weiß: „Tun wir, was wir können;
mehr verlangt Gott … nicht von uns.“ (Brief
203) Und wenn wir dann noch alles „für Gott, mit Gott und durch den lieben
Gott“ (Brief 19) tun, dann ist alles gut, und die Herausforderung wird
zu einem Abenteuer, an dem wir sogar Freude haben können.
STH