Schauen Sie
mal diesen Brief – einfach herrlich und so aufschlussreich:
„Liebe
Schwester Firmata
Sie
wollen so gut sein und einliegendes Rezept für Schwester Martina in Rheinbrohl
machen lassen und ihr es wieder besorgen nach Rheinbrohl bei Neuwied. Hoffentlich
geht es Ihnen gut; sind gut in Frankfurt angekommen, hat es Ihnen auf der Reise
gut gegangen und in Limburg. Lebt und strebt recht fromm mit Gott, in und durch
Gott und den Herrn in Ihnen. Suchet ihm Freude zu machen. Mit herzlichen Grüßen
segnet Sie mit allen lieben Schwestern und empfiehlt Sie in die heiligen Herzen
Jesu und Maria und Josef.“ (Brief 83)
Ist das nicht ein wunderbarer Brief? Katharina Kasper
schrieb ihn 1884. Das heißt, sie war 64 Jahre alt, und ihre Gemeinschaft war
schon ziemlich groß. Das wiederum bedeutet, dass sie eine Menge zu tun hat.
Und trotzdem: Sie weiß um ihre Schwestern; sie sorgt und
kümmert sich um sie; sie weiß, was ihnen gut tut. Das ist nur ein Beispiel von
vielen. Trotz der auf ihr ruhenden Arbeitslast nimmt sie sich der kranken
Schwester an.
Den Brief richtet sie an Sr. Firmata, noch nicht lange Oberin
in Frankfurt. Und auch die hat sie im Blick. Katharina weiß, wie schwer
Versetzungen sein können, sie weiß, dass sie eine Fahrt nach Limburg machen
musste.
Katharina hat ihre Schwestern im Blick. Und bei aller Sorge
um sie, vergisst sie nie, sie an ihre Hauptaufgabe zu erinnern: „Lebt und strebt recht fromm mit Gott, in
und durch Gott und den Herrn in Ihnen. Suchet ihm Freude zu machen.“
Katharina ist schon eine beeindruckende Frau – vom Großen
bis ins Kleine …
STH