Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 9. März 2019

Versuchungen


Wieder ist Fastenzeit. Katharina Kasper nennt diese Zeit Gnadenzeit. (Brief 68) Wir sollen, können, dürfen in dieser Zeit umkehren zum Herrn, unsere Liebe zu ihm erneuern. Er schenkt all unseren Bemühungen seine Gnade, - davon ist Katharina überzeugt. 

Der erste Fastensonntag steht ja ganz im Zeichen der Versuchung Jesu. Und er begegnet den gleichen Versuchungen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind: Geld, Macht, Erfolg. Die eigentliche Versuchung besteht darin zu glauben, dass ich unabhängig bin – auch von Gott. 

Wurde Katharina auch davon versucht – von Geld, Macht und Erfolg?

Da fällt mir spontan Frau Kirsch ein. Die war eine wohlhabende Frau. Sie versprach Katharina viel Geld, wenn sie Frau Kirsch bis zu deren Lebensende pflegen würde. Tolles Angebot! Katharina hätte ausgesorgt gehabt und hätte ein schönes Leben haben können. Sie aber lehnt dankend ab, weil sie erkennt, dass das nicht der Wille Gottes für ihr Leben ist.

Katharina hatte Macht, wenn auch nicht so wie ein Ministerpräsident oder so jemand. Aber sie war Generaloberin und hatte deshalb Verantwortung für viele Schwestern und Mitarbeiter/innen. Sie aber nutzte diese Macht nie zum eigenen Vorteil aus. Sie nutzte sie nur dann aus, wenn es darum ging, dass es den Menschen, die ihr anvertraut wurden, besser oder gut ging. Wenn das nicht so war, dann nutzte sie ihre Möglichkeiten auch durchaus, um eine Filiale zum Beispiel kurzerhand aufzulösen. 

Katharina hatte Erfolg, das zeigt ihre Lebensgeschichte. Aber ob sie die an Zahl zunehmende Schwesternzahl und Filialen als Erfolg ansah? Sie warnte immer wieder davor, dass es nicht zu schnell gehen dürfe mit der Gründung eines neuen Hauses. Und sie ließ sich sogar mal verleugnen, als sie von einer Besucherin, die die bekannte Generaloberin kennenlernen wollte, gefragt wurde, wo sie Mutter Maria finden würde. 

Versuchungen in diesen drei Bereichen können sehr verborgen und subtil sein. Wahrscheinlich merken wir es noch nicht einmal immer, dass da gerade etwas in dieser Richtung abläuft. Ich glaube, dass Katharina da wirklich immun war. Und das lag daran, dass sie immer und beständig nach dem Willen Gottes für ihr Leben fragte. Und wenn wir den Willen Gottes über alles setzen, dann kann uns im Blick auf Geld, Macht und Erfolg nicht so viel passieren. 

Der Wille Gottes, der war das Fundament für Katharinas Leben: „In allem und überall geschehe der heilige Wille Gottes.“ (Brief 27 u.a.) Auch im Blick auf die Versuchungen unseres Lebens kann Katharina uns Richtschnur und Hilfe sein …
STH