„Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von
der Welt bin. … Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in
die Welt gesandt.“ (Jo 17, 16.18) Das
sind Worte Jesu aus seiner Abschiedsrede.
Das Wort trifft auf Katharina
Kasper zu, nicht wahr? Sie war nicht von dieser Welt. Vieles kann man da als
Begründung oder Beweis anführen.
„Wir beten
und bitten besonders täglich den lieben Gott für die Heiligung aller
Schwestern. Ist ja dieses doch unser aller Aufgabe, beständig nach derselben zu
streben.“
(Brief 206)
„Möge der
heilige Wille Gottes in allem geschehen und möchten wir allezeit Gottes
heiligen Willen erfüllen.“ (Brief 54)
„Kreuz und
Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes.“ (Brief 81)
Wer
strebt schon nach Heiligkeit? Sind wir nicht im Gegenteil sehr schnell bei der
Hand zu sagen: „Heilig sein? Ich? Gott bewahre!“
Wer
hat schon bei seinen Entscheidungen den Willen Gottes im Blick? Interessiert
der überhaupt? Ich kann den ja auch nicht wirklich kennen, oder?
Kreuz
und Leid sind doch nur ätzend. Was für eine Gnade sollen die denn mit sich
bringen?
Ja,
Katharina denkt da wirklich ganz anders.
Haben
Sie schon gehört, dass der Papst ein neues Apostolisches Schreiben herausgegeben
hat? Das trägt den Titel: „Freut euch und jubelt – Über den Ruf zur Heiligkeit
in der Welt von heute“. Das Streben nach Heiligkeit ist wieder ganz aktuell;
und auf jeder Seite dieses päpstlichen Schreibens begegnet man Katharina.
Genauso – wie es Franziskus uns vorstellt – hat sie gelebt.
„Den Willen
Gottes tun, ist nicht schwer. Schwer ist, wenn man ihn nicht weiß“, sagte
Katharina mal. Um ihn kennenzulernen, muss man auf Gott hören. Und das hat
Katharina getan. Und ihr Leben ist der Beweis eines erfüllten Lebens, wenn ich
den Willen Gottes zu tun versuche.
Wenn
ich Kreuz und Leid annehme als Gnadenerweise Gottes, dann verlieren sie ihre
Schärfe und Härte. Wenn er sie zulässt, dann hat er seine Gründe dafür. Und wir
glauben ja daran – Katharina hat das jedenfalls getan -, dass Gottes Gründe
immer Heil für uns bedeuten.
Katharina
ist nicht von dieser Welt. Sie zeigt uns aber, dass sie durch ihr Sosein ihre
Welt verändern kann. Vielleicht müssen wir diese Voraussetzung mitbringen, um
von ihm in die Welt gesandt zu werden und die – wenigstens ein bisschen – zum Positiven
hin zu verändern.
STH