Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 21. Oktober 2017

Gebt Gott, was Gott gehört


„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ (Mt 22,21)

Wir brauchen nicht darüber zu streiten, ob es rechtens ist, dem Staat zu geben, was ihm gehört. Das war damals – zur Zeit Jesu - so und ist heute so. Dass wir Steuern zahlen, gehört dazu und ist schlicht notwendig, wenn der Staat funktionieren soll. Das war damals so und ist heute so. 

Aber „gebt Gott, was Gott gehört“? Was gehört ihm? Komische Frage. Eigentlich gehört ihm doch alles, oder? Aber wie sollen wir ihm das geben?

Wir spüren: hinter Jesu Forderung steckt ein enormer Anspruch. 

Im Katechismus lesen wir: Der Glaube an Gott verlangt u.a. in Danksagung leben; immer auf ihn vertrauen, selbst in Widerwärtigkeiten; die Würde aller Menschen erkennen, weil sie nach seinem Bilde erschaffen sind; die von ihm geschaffenen Dinge in rechter Weise gebrauchen. (vgl. Katechismus der katholischen Kirche, Erstes Kapitel, Nr. 43) 

„Alles zur größeren Ehre Gottes.“ (Brief 9 u.a.) So drückt es Katharina Kasper aus. Ihm die Ehre geben, - ganz gleich, was wir tun oder wie wir leben.
 
 
Die Dankbarkeit ist für Katharina ganz wichtig, sie ist für Katharina eine Tugend. „Auf eine Tugend möchte ich noch besonders aufmerksam machen zu üben, es ist die ‘Dankbarkeit gegen Gott’ (Kol 3,16) …“ (Brief 136) Aber sie weiß auch, dass es nicht einfach ist, Gott die eigene Dankbarkeit zu zeigen. Sie rät: „Wir wollen unsere Dankbarkeit gegen Gott beweisen durch ein eifriges Streben…, indem wir täglich daran uns erinnern, dass der, der uns … gerufen hat, uns eine Regel gegeben durch die Kirche, wodurch wir sicher gehen können auf dem Wege zur Vollkommenheit.“ (Brief 105)

Schon in ihrer ersten Ordensregel spricht Katharina von den „Pflichten gegen den Nächsten“ und immer hat sie den Mitmenschen im Blick: „… befähigen wir uns, am Heile des Nächsten, am Weh und Wohl des Mitmenschen Mitarbeiterin sein zu können.“ (Brief 114)

Über Katharinas unerschütterliches Vertrauen haben wir schon oft gesprochen. 

„Gebt Gott, was Gott gehört!“ Das ist vor allem die Ehre, die Dankbarkeit, das Vertrauen, die Liebe zum Nächsten, man kann auch sagen – das eigene Herz. 

„Nichts Außergewöhnliches verlangt der liebe Gott von uns, aber unser ganzes Herz mit allem, was wir haben, geben wir Ihm und tun alles zu Seiner Ehre, zu unserem und aller Menschen Heile.“ (Brief 209)
STH