„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was
Gott gehört.“ (Mt 22,21)
Wir brauchen nicht darüber zu
streiten, ob es rechtens ist, dem Staat zu geben, was ihm gehört. Das war
damals – zur Zeit Jesu - so und ist heute so. Dass wir Steuern zahlen, gehört
dazu und ist schlicht notwendig, wenn der Staat funktionieren soll. Das war
damals so und ist heute so.
Aber „gebt Gott, was Gott gehört“? Was gehört ihm? Komische Frage.
Eigentlich gehört ihm doch alles, oder? Aber wie sollen wir ihm das geben?
Wir spüren: hinter Jesu Forderung
steckt ein enormer Anspruch.
Im Katechismus lesen wir: Der
Glaube an Gott verlangt u.a. in Danksagung leben; immer auf ihn vertrauen,
selbst in Widerwärtigkeiten; die Würde aller Menschen erkennen, weil sie nach
seinem Bilde erschaffen sind; die von ihm geschaffenen Dinge in rechter Weise
gebrauchen. (vgl. Katechismus der katholischen Kirche, Erstes Kapitel, Nr. 43)
„Alles zur größeren Ehre Gottes.“ (Brief 9 u.a.) So drückt es Katharina Kasper aus. Ihm
die Ehre geben, - ganz gleich, was wir tun oder wie wir leben.
Schon in ihrer ersten Ordensregel
spricht Katharina von den „Pflichten
gegen den Nächsten“ und immer hat sie den Mitmenschen im Blick: „… befähigen wir uns, am Heile des
Nächsten, am Weh und Wohl des Mitmenschen Mitarbeiterin sein zu können.“ (Brief
114)
Über Katharinas
unerschütterliches Vertrauen haben wir schon oft gesprochen.
„Gebt Gott, was Gott gehört!“ Das ist vor allem die Ehre, die Dankbarkeit, das
Vertrauen, die Liebe zum Nächsten, man kann auch sagen – das eigene Herz.
„Nichts Außergewöhnliches verlangt der liebe Gott von
uns, aber unser ganzes Herz mit allem, was wir haben, geben wir Ihm und tun
alles zu Seiner Ehre, zu unserem und aller Menschen Heile.“ (Brief 209)
STH