Dieser englische Begriff
bedeutet so viel wie „Kaffee zum Mitnehmen“, „Kaffee für unterwegs“. Erfunden
wurde der Coffee-to-go schon 1927 von einer Imbisskette in Amerika.
Professionell wurde das Ganze 1964, als man anfing, Kaffee und andere
Heißgetränke zum Mitnehmen in Pappbechern zu verkaufen.
In den 1990er Jahren kam der
Coffee-to-go nach Deutschland. Man sagte ihm keine lange Überlebensdauer
voraus, da dieses Phänomen so gar nicht dem deutschen Lebensgefühl entsprach,
das die Gemütlichkeit des Cafés einforderte. Inzwischen gibt es in fast jeder
Bäckerei in fast jedem Supermarkt das Angebot von Coffee-to-go. Im vergangenen
Jahr wurden in Deutschland über eine Milliarde Coffee-to-gos verkauft.
Haben Sie sich auch schon mal
einen geholt?
Kaffee für unterwegs –
wahrscheinlich hätte Jesus auch davon Gebrauch gemacht, wenn es das schon
damals gegeben hätte. Schließlich war er auch fast immer unterwegs. Unterwegs,
auf dem Weg gab er seinen Jüngern und den Menschen, denen er begegnete, seine
Botschaft weiter. Und die nahmen diese Botschaft auf und mit auf ihren weiteren
Weg – sozusagen „Hoffnung-Liebe-to-go“.
Vielleicht schmeckt der
Kaffee besser, wenn ich ihn auf dem Weg zu mir nehme, wenn ich mich unterwegs
stärken kann. Vielleicht kommt die Botschaft besser an, bin ich offener für
sie, wenn ich unterwegs bin und nicht von allen möglichen Dingen abgelenkt
werde.
Auch Katharina Kasper ist
viel unterwegs. Denken Sie nur an die monatelangen Visitationsreisen. Und diese
Reisen sind ja überhaupt nicht zu vergleichen mit den Reisen heute. Per Kutsche
und per Pedes – das war angesagt. Katharina wäre sicher froh gewesen, wenn es
die Möglichkeit des Coffee-to-go damals schon gegeben hätte.

Sie ist viel unterwegs. Von
unterwegs schreibt sie die meisten Briefe. „Das
Schreiben fällt mir schwer“, schreibt sie dann schon mal. (Brief 32) Aber
sie weiß, dass die Schwestern auf Nachricht von ihr warten, dass sie auch geistliche
Weisung erwarten, wenn sie so lange fort ist. „Da es schon wieder eine geraume Zeit ist, da ich das liebe Mutterhaus
verlassen und mir die erste freie Stunde sich darbietet, so will ich dieselbe
benützen und Ihnen … einige Zeilen aus der Ferne zusenden.“ (Brief 8) Nicht
selten sind es lange Briefe, die sie nach Hause oder nach Amerika schickt,
Briefe, in denen sie Mut zuspricht, in denen sie auf das Wesentliche im
geistlichen Leben hinweist, in denen sie ihre Adressaten ihres Gebetes
versichert und selbst ums Gebet bittet. „Obwohl
man ja beim Jahreswechsel nur immer eins und dasselbe zu sagen und zu schreiben
hat, so möchte ich doch in diesen Zeilen, die ich an Euch … richte, ganz besonders
erinnern, für die Gnaden und Wohltaten, die der Herr uns gerade in diesem Jahre
so reichlich gespendet hat, recht kindlich und mit demütigem Herzen zu danken.“
(Brief 105)
Briefe von unterwegs – man musste
damals viel Zeit einplanen für die Reise; Zeit, die man gut nutzen konnte;
Zeit, in der man nachdenken, beten konnte; Zeit, in der sich tiefe Gedanken
entwickeln konnten.
Briefe von unterwegs – da die
Adressaten warteten, waren sie viel offener für die Zeilen ihrer „Mutter“.
Also auch bei Katharina – „Weisung-to-go“, „Mut-to-go“.
(STH)