Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 18. März 2017

Kreuz tragen aus Liebe zu Gott


Wir befinden uns noch in der vorösterlichen Bußzeit, in der so genannten Fastenzeit. Im 19. Jahrhundert gab es in der katholischen Kirche strenge Fastenvorschriften, die natürlich für alle Katholiken galten.  

Immer wieder begegnen wir der großen inneren und auch äußeren Freiheit Katharina Kaspers. Auch im Blick auf das Fasten. Sie weiß genau, was die ihr anvertrauten Schwestern leisten müssen. Sie weiß genau, dass diese Fastenvorschriften schlicht überfordern würden. Schon damals beschränkt sie das Fasten nicht auf Essen und Trinken; schon damals weitet sie es aus und ist mit ihrer Vorstellung vom Fasten ganz modern und noch immer hochaktuell. 

1892 schreibt sie an einen Konvent in England: „Wir können ja die Fasten nicht so gut halten. Aber wir wollen uns denn umso mehr bemühen, alle Beschwerden und Mühen innerlich und äußerlich, Leiden, Kämpfe und Versuchungen sowie alles, was uns Leiden verursacht, gerne ertragen und entsagen.“ (Brief ) Ein andermal schreibt sie: „Wir wollen uns bemühen, die Fastenzeit gut zuzubringen, die Beschwerden und Mühseligkeiten, die sich so täglich ergeben, in Geduld anzunehmen und gerne zu ertragen aus Liebe zu Gott.“ (Brief ) So versteht Katharina die Fastenzeit. Aber ist das nicht eine noch größere Herausforderung als auf Essen und Trinken zu verzichten? 

Für Katharina Kasper sind Kreuz und Leiden eine Realität, die zum Menschsein dazugehört. Sie lässt sich aber von dieser Realität nicht negativ beeindrucken, herunterziehen oder sogar kaputtmachen Ganz im Gegenteil. Sie sieht tiefer und erkennt in Kreuz und Leiden Segen und Gnade. Der liebe Gott hat uns auch gesegnet mit mancherlei Kreuzen, großen und kleinen so wie es ihm gefiel.“ (Brief 105) – „Kreuz und Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes.“ (Brief 81) 

Katharina kann uns auch da ein Vorbild sein.
STH