Was halten Sie von der Fastenzeit? Wie gehen Sie mit dieser
Zeit um?
Seit Aschermittwoch feiern wir
die Fastenzeit 2015. Ich sage bewusst feiern.
Katharina Kasper bezeichnet diese Zeit nämlich als Gnadenzeit. Ich hatte schon
mal darüber gesprochen, erinnern Sie sich?
Ich habe keine Ahnung, welche
Fastenvorschriften es im 19. Jahrhundert gab. Aber sie waren sicher strenger
als dies heute der Fall ist. Aber Katharina weiß damit umzugehen. Ihre
Schwestern haben schwer zu arbeiten . Das bringt es mit sich, dass sie „strenge
Fasten“ nicht gut halten können. Gemeint ist hier sicher der strenge Verzicht
auf Speisen. Vielleicht auch Bußübungen. Gibt es eine Alternative?
Katharina ist damals schon ganz
schön modern, finden Sie nicht auch? Wenn heute irgendein Pfarrer, Lehrer oder
Katechet gefragt wird, was denn Fasten bedeutet, dann antwortet er ähnlich,
benutzt natürlich die Worte des 21. Jahrhunderts. Aber es geht sowohl bei
Katharina als auch bei den heutigen Zeitgenossen darum, dass man den Alltag mit
all seinen Schwierigkeiten annimmt als von Gott geschenkt. Und weil er ein
Gottesgeschenk ist, sollen wir das, was uns schwer erscheint, aus Liebe zu Gott
tragen und ertragen. Das wiederum tun wir nicht alleine. Jesus selbst hilft uns
dabei, und deshalb erlangen wir je neu Gnaden und Segen.
Katharina Kasper lehrt, dass wir
immer so handeln sollen, weil der Alltag dann viel leichter zu tragen ist. Aber
die Fastenzeit ist eine Hilfe, wieder neu anzufangen. Wir können es ja mal
versuchen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
eine gesegnete Fastenzeit.
STH