Haben Sie eine Ahnung, seit wann Fastnacht oder Fasching
oder Karneval gefeiert wird? Ich habe mal recherchiert und fand heraus, dass es
Vergleichbares schon im Altertum gab. Und dann erst recht im Mittelalter:
„Die
mittelalterliche Fastnacht wird auf die augustinischen
Lehren in seinem Werk De civitate Dei zurückgeführt. Die
Fastnacht steht daher für die civitas diaboli, den Staat des Teufels.
Daher wurde die oftmals ausartende Fastnacht von der Kirche als didaktisches
Beispiel geduldet, um zu zeigen, dass die civitas diaboli wie auch der
Mensch vergänglich
ist und am Ende Gott siegreich bleibt. Mit dem Aschermittwoch musste daher die
Fastnacht enden, um die unausweichliche Umkehr zu Gott zu verdeutlichen.
Während die Kirche bei gotteslästernden Szenen während der Fastnacht untätig
blieb, wurde ein Weiterfeiern der Fastnacht in den Aschermittwoch hinein streng
verfolgt.
Insbesondere
im ausgehenden 14. und 15. Jahrhundert wurde im deutschen Raum
Fastnacht gefeiert ... Um diese Zeit fand auch der Narr Einzug in die
Fastnacht, der im didaktischen Sinne der Fastnacht auf die Vergänglichkeit
hinweisen sollte.“ (Quelle:
Wikipedia)
Die
Fastnacht wurde im Laufe der Jahrhunderte auch immer mal wieder verboten. Und
da die Reformation
die vorösterliche Fastenzeit in Frage stellte, verlor die Fastnacht ihren Sinn.
Sie hielt sich nur in den katholischen Gegenden.
Ob
Katharina Kasper Fasching gefeiert hat? Das wissen wir nicht. Nichts ist davon
überliefert. Allerdings wissen wir – nicht zuletzt aus ihren Briefen -, dass
sie kein Kind von Traurigkeit war und eine gesunde Portion Humor und Schalk
besaß. Sehr häufig spricht sie in ihren Briefen auch von der Freude. Das ist
allerdings eine Freude, die ihren Ursprung in dem Bewusstsein hat, von Gott
geliebt zu sein. Von daher ist es ihr ein ganz großes Anliegen, Gott Freude zu
machen und ermutigt auch ihre Schwestern dazu.
„Ja, … wir [wollen] dem lieben guten Gott nur Freude machen und
alle Pflichten … gewissenhaft, wie es uns nur möglich ist, erfüllen.“ (Brief
101) Ganz konsequent ist es, wenn sie deutlich macht, dass es für sie selbst
auch eine große Freude ist, wenn Gott Freude gemacht wird. „Es macht mir nichts mehr Freude, als wenn [wir] dem lieben Gott eifrig
dienen mit einer großen Liebe.“ (Brief 105)
Zurück zum Ausgangspunkt: Ganz
sicher wusste Katharina, was Fasching ist – auch im Westerwald gibt es
Faschingshochburgen! -, und sicher wurde auch im Kloster Fasching gefeiert. Das
ist ja bis heute so. Aber ganz sicher verlor Katharina nie Gott aus dem Blick.
Und das wünsche ich Ihnen in
diesen Tagen: Viel Freude, aber treiben Sie es nicht zu doll, und verlieren Sie
Gott nicht aus dem Blick.
STH