Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 5. Juli 2014

Sich einfach mal „dadurch machen“ …

Wissen Sie, was mich auch fasziniert an Katharina Kasper? Trotz aller Frömmigkeit und Heiligkeit ist sie Mensch geblieben. In vielen Situationen reagiert sie so menschlich wie wir es eigentlich jeden Tag tun. Zum Beispiel hier:

„Dieses hört man immer am liebsten, wenn es den Schwestern gut geht. Man weiß ja doch, dass es als so nebenbei was dazwischen kommt. Hier geht es auch gut; wir sind jedoch so mit Arbeit und Sorgen belastet, dass man sich alsmal dadurch machen möchte. Jedoch ist es ja so nützlich und gut, dass man zu tun hat.“ (Brief 133)

Ist diese realistische Haltung Katharinas nicht herrlich erfrischend? Es kann ganz schnell was dazwischen kommen, und es geht einem nicht mehr wirklich gut. Dann kommt es auf die Haltung an, mit der man mit dieser plötzlichen Durchkreuzung umgeht. Letztlich – so Katharina – kommt alles von Gott.

Ja, und dann ist es „nützlich und gut, dass man zu tun hat.“ Arbeit und Sorgen gehören eben zu dem Kreuzchen, das man zu tragen hat. Und doch – manchmal ist es so, dass man einfach mal abhauen will, dass man einfach mal das Weite suchen will. Also auch Katharina geht es schon mal so. Und – ich gestehe – das tut mir wirklich gut. Ein solches Empfinden ist kein Hinderungsgrund zur Heiligkeit. Ich finde, es macht Katharina noch sympathischer.
Wahrscheinlich hat Katharina sich nie „dadurch“ gemacht. Ich werde es tun: Am Montag kann ich für drei Wochen in Ferien gehen – alle Arbeit und Sorgen hinter mir lassen und mich – das habe ich vor – auch wieder mal intensiv mit Katharina beschäftigen. Darauf freue ich mich. Wenn Sie Ihre Ferien auch noch vor sich haben, dann genießen Sie sie und schöpfen neue Kraft. Aber vergessen Sie nicht: 

Alles für Gott, alles mit Gott.“ (Brief 97) 
STH