Das neue Jahr hat begonnen.
Haben Sie sich Vorsätze gemacht? Meistens tut man das ja. Aber mal ehrlich:
Sind Vorsätze nicht wie Pferde, die gesattelt, aber nicht geritten werden? Das
kann dann verschiedene Gründe haben. Vielleicht hat man sich selbst überschätzt.
Vielleicht ist man zu unrealistisch. Vielleicht läuft man irgendwelchen
Wunschträumen nach. Vielleicht …
Ob sich Katharina Kasper zu
Beginn eines Jahres Vorsätze gemacht hat? Wenn sie das getan hat, dann beschränkte
sich dieses Unterfangen sicher auf den Vorsatz: `Ich will immer das tun, was
Gott von mir verlangt.´
So schreibt sie auch: „Wir wollen uns beim Beginn des neuen
Jahres fragen: was verlangt der liebe Gott von einer jeden von uns?“ (Brief
25)
Bei der Antwort ist sich
Katharina ganz sicher: „Und die Antwort
können wir uns leicht geben: wollen wir glücklich sein in Gott, so müssen wir
aus uns selbst herausgehen, uns losschälen und entäußern von unserer verkehrten
Selbstliebe und die verkehrte Welt hassen und verabscheuen.“ (ebd.)
Wenn sich Katharina wirklich
vornimmt, immer das zu tun, was Gott von ihr verlangt, dann wird jetzt auf
jeden Fall klar, wie schwer das ist.
Aus sich selbst herausgehen
– und auf den Mitmenschen zugehen, selbstlos und absichtslos;
sich losschälen und
entäußern – die verkehrte Selbstliebe loslassen, sich fernhalten von allem, was
uns fernhält von Gott –
geht das einfach so? Ganz
sicher nicht. Und so betet Katharina:
„Das liebe Jesuskind wolle uns geben Seinen Geist,
Seine Tugend, besonders seine Liebe, Glauben und Vertrauen auf seine Macht und
Barmherzigkeit.“ (Brief 10)
Und mit Gottes Hilfe ist
unendlich viel, nein, alles möglich.
Und immer gilt: „Nichts Außergewöhnliches verlangt der
liebe Gott von uns, aber unser ganzes Herz …“ (Brief 209)
Und: „eine jede … tut, was sie kann, und mehr verlangt Gott nicht.“
(Brief 95)
Das ist ungeheuer
entlastend. Und ganz gelassen können wir das Pferd satteln. Es ist egal, wie
lange es geritten wird, wenn wir nur tun, was wir können.
Also können wir ganz getrost
in das neue Jahr gehen – aber offen für das, was Gott von uns verlangt.
STH