Wenn man in Katharina Kaspers Briefen liest, dann findet man immer
wieder „steile“ Gedanken. Was das ist? Nun, für mich sind das Gedanken, die
nicht gängig sind, nicht normal; es sind Gedanken, die aufmerken lassen, die
zum Nachdenken anregen. Und nicht selten zwingen sie dazu, das eigene
Verhalten, die eigene Haltung zu überdenken.
Genau so ein Gedanke ist auch diese Aussage:
„Wie ich gehört,
geht es Ihnen noch allen gut. Wie könnte es denn auch anders sein; denn denen, die Gott lieben, gereichen alle Dinge
zum besten (Röm 8,28). Da wir ja alle nichts anderes wollen, als Gottes hl.
Willen erfüllen, so sind wir allezeit glücklich und zufrieden in allen Lagen
und Verhältnissen unseres Lebens.“ (Brief 21)
Da ist wieder die Einstellung, dass alles, was geschieht, von Gott
zugelassen ist und damit letztlich sein Wille ist. Und wenn diese Situation,
diese Begebenheit sein Wille für mich ist, dann kann ich doch nur glücklich und
zufrieden sein, dass ich sie erleben darf. Und wenn ich glücklich und zufrieden
bin, dann geht es mir doch gut. Eigentlich alles ganz folgerichtig, oder?
Zumindest ist das für die heilige Katharina so. Wir sind sicher alle
noch weit von einer solchen Haltung entfernt. Obwohl – manches wäre dann sicher
wesentlich einfacher …
Wir können ja auch ein wenig bescheidener anfangen: Lieben wir Gott,
dann gereichen uns alle Dinge zum besten – das verspricht uns ja schon der
Römerbrief des Paulus. Also versuchen wir doch, Gott zu lieben. Und wenn uns
alles zum besten gereicht, dann geht es uns gut.
Geht es Ihnen gut?
STH
STH