„Wenn man
mit Flügeln geboren wird,
sollte man
alles dazu tun,
sie zum
Fliegen zu benutzen.“
Das Wort könnte von Katharina Kasper sein, nicht
wahr? Ist es aber nicht. Es stammt von Florence Nightingale. Sie ist eine Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege
und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in
Großbritannien und Britisch-Indien. Außerdem ist sie Zeitgenössin von
Katharina. Sie wurde im Mai 1820 geboren – wie Katharina -, ist allerdings
älter geworden. Sie starb 1910.
„Wenn man mit Flügeln geboren wird …“ – Ganz sicher
wird das „wenn“ hier nicht konditional gebraucht. Weder Nightingale noch
Katharina stellen diese Tatsache in Frage. Also wird „wenn“ temporal oder
kausal benutzt: „da oder weil wir mit Flügeln geboren werden“.
Wir haben Flügel – von Geburt an. Aber es ist keine
Selbstverständlichkeit, sie auch zum Fliegen zu benutzen.
Wie ist das möglich? Wie kann man das?
Katharina gibt viele Tipps in diese Richtung:
„Möchten
wir beständig so treu mitwirken mit der Gnade Gottes, auf das alle Hindernisse
hinweggeräumt würden, welche den lieben Gott mit Seinen Gnadenwirkungen
hindern.“ (Brief 155)
„Nichts
soll an und in uns sein, was nicht für Gott lebt und wirkt.“ (Brief 136)
„Behalten
Sie Mut und Vertrauen, und Gott wird helfen.“ (Brief 88)
Die Ausrichtung auf Gott, das heißt, wenn wir Ihm
Raum schaffen in unserem Leben, dann werden wir frei. Und diese Freiheit –
diese Erfahrung, dass wir Flügel haben – macht scheinbar Unmögliches möglich,
schafft ungeahnte Möglichkeiten, befähigt uns zu Großem. Gott schafft Großes
mit uns, wenn wir Ihm Raum geben, wenn wir Ihn lassen, wenn wir uns hörend auf
Ihn einlassen.
Katharina ist sich sicher: „Der liebe Gott will unser Herz allein besitzen und beständig darin
wohnen.“ (Brief 69)
STH