Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 4. August 2018

O-Ton Katharina


Diesen Brief an einen Konvent der amerikanischen Provinz der Gemeinschaft schrieb Katharina Kasper in erster Linie, um die Verbindung dieser Schwestern mit dem Mutterhaus lebendig zu halten. Aber achten Sie mal auf den Inhalt. Das ist nicht einfach ein bisschen Small-talk. Das passt nicht zu Katharina. Da stecken auch ganz viele geistliche Tipps und Hinweise drin. Es ist der Brief 245. 

Meine lieben Schwestern

Viel lieber wäre ich persönlich zu Ihnen nach Amerika gekommen, als ein Briefchen zu schreiben. Da dieses für mich nicht mehr gehen kann, so erhalten Sie diese wenigen Zeilen, wodurch ich Ihnen mitteilen will, daß es mir und den lieben Schwestern soweit noch gut geht mit Gottes Gnade. Wir wollen denn gegenseitig beten für- und miteinander, daß wir Gott eifrig dienen und den heiligen Willen Gottes treu erfüllen wollen, was ja unsere heilige Pflicht ist. Hoffentlich geht es Euch noch allen gut, was ich auch von hier sagen kann. Wenn wir nach den heiligen Regeln Gott dienen, dieselben treu beobachten, so wird es uns gut gehen, meine lieben Schwestern. Wir beten ja miteinander, pflegen die Kranken und erziehen die Kinder, welche man uns zur Erziehung anvertraut. Halten wir unsere heilige Regel treu, so hält uns auch der liebe Gott. So fahren wir denn fort mit- und füreinander zu beten und zu arbeiten, so ist alles gut. Hier in Deutschland hat es den ganzen Sommer fast gar nicht geregnet, und es herrscht sehr große Trockenheit und somit auch große Armut. Besonders ist großer Futtermangel fürs Vieh. Der liebe Gott weiß, wie es für uns am besten ist. Wir wollen uns bemühen, immer besser und tugendhafter zu werden und dem lieben Gott treu zu dienen. Zum Schlusse die herzlichsten Grüße und befehle Sie in die heiligsten Herzen Jesu und Maria 

                                                                                  Ihre
Dernbach, den 12. <Juli> 93                                         unwürdige Mutter Maria
                                                                                         arme Dienstmagd
                                                                                               Christi