Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 12. Mai 2018

Nicht von dieser Welt


„Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. … Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.“ (Jo 17, 16.18) Das sind Worte Jesu aus seiner Abschiedsrede. 

Das Wort trifft auf Katharina Kasper zu, nicht wahr? Sie war nicht von dieser Welt. Vieles kann man da als Begründung oder Beweis anführen. 

„Wir beten und bitten besonders täglich den lieben Gott für die Heiligung aller Schwestern. Ist ja dieses doch unser aller Aufgabe, beständig nach derselben zu streben.“ (Brief 206) 

„Möge der heilige Wille Gottes in allem geschehen und möchten wir allezeit Gottes heiligen Willen erfüllen.“ (Brief 54) 

„Kreuz und Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes.“ (Brief 81) 

Ich glaube, diese drei Zitate reichen schon als Beweis dafür, dass Katharina ganz anders war als die Welt, in der sie lebte. Und sie ist auch ganz anders als unsere heutige Welt.

Wer strebt schon nach Heiligkeit? Sind wir nicht im Gegenteil sehr schnell bei der Hand zu sagen: „Heilig sein? Ich? Gott bewahre!“

Wer hat schon bei seinen Entscheidungen den Willen Gottes im Blick? Interessiert der überhaupt? Ich kann den ja auch nicht wirklich kennen, oder?

Kreuz und Leid sind doch nur ätzend. Was für eine Gnade sollen die denn mit sich bringen? 

Ja, Katharina denkt da wirklich ganz anders.

Haben Sie schon gehört, dass der Papst ein neues Apostolisches Schreiben herausgegeben hat? Das trägt den Titel: „Freut euch und jubelt – Über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute“. Das Streben nach Heiligkeit ist wieder ganz aktuell; und auf jeder Seite dieses päpstlichen Schreibens begegnet man Katharina. Genauso – wie es Franziskus uns vorstellt – hat sie gelebt.

„Den Willen Gottes tun, ist nicht schwer. Schwer ist, wenn man ihn nicht weiß“, sagte Katharina mal. Um ihn kennenzulernen, muss man auf Gott hören. Und das hat Katharina getan. Und ihr Leben ist der Beweis eines erfüllten Lebens, wenn ich den Willen Gottes zu tun versuche.

Wenn ich Kreuz und Leid annehme als Gnadenerweise Gottes, dann verlieren sie ihre Schärfe und Härte. Wenn er sie zulässt, dann hat er seine Gründe dafür. Und wir glauben ja daran – Katharina hat das jedenfalls getan -, dass Gottes Gründe immer Heil für uns bedeuten. 

Katharina ist nicht von dieser Welt. Sie zeigt uns aber, dass sie durch ihr Sosein ihre Welt verändern kann. Vielleicht müssen wir diese Voraussetzung mitbringen, um von ihm in die Welt gesandt zu werden und die – wenigstens ein bisschen – zum Positiven hin zu verändern.
STH