Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 28. April 2018

Die Rebe am Weinstock


„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5) 

Wie bei vielen Worten der Heiligen Schrift, können wir auch bei diesem Wort sagen: Das ist Katharina. Genauso hat sie gelebt.

Sie blieb in Jesus Christus verwurzelt und gab ihm Raum in ihrem Leben, immer mehr. Dass sie reiche Frucht brachte in ihrem Leben, das steht außer Frage. Und das war ihr eben nur möglich, weil sie mit Jesus lebte, weil sie mit ihm verbunden blieb. 


Natürlich können Sie jetzt sagen: Klar redest du so. Aber woran machst du das fest? 

Ich denke dabei zuallererst an Katharinas Beten. 

„Mein Jesus, mein alles. Mein Jesus, mein Leben. Mein Jesus, mein Gewinn. Alles für Gott, alles mit Gott. Mein Jesus soll ganz mein sein, und ich will ganz Dein sein! O mein Jesus, meine Liebe!“ (Brief 97)

Katharina suchte Jesus; sie wollte ganz für ihn leben; sie wollte mit ihm verbunden sein und bleiben. Das wird in diesem Gebet ganz deutlich. Nicht selten betet sie in dieser Weise. 

„Wir wollen vereinigt Gott dienen und lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, damit wir in der Zeit und Ewigkeit unsern guten Gott immer bei uns haben und wir als seine Kinder ihn lieben und so in Ihm ruhen und Seine Gegenwart genießen können.“ (Brief 67) 

Immer geht es Katharina darum, bei Gott zu sein, ihn zu lieben, sich von ihm lieben zu lassen. Das hat etwas mit dem inneren Gebet zu tun, das ihr ganz wichtig war. Eine Frucht des inneren Gebetes ist „in Ihm ruhen und Seine Gegenwart genießen“. Wenn uns das geschenkt ist, dann können wir sagen: Wir bleiben in ihm, er bleibt in uns, wir sind nicht von ihm getrennt. Deshalb können wir Frucht bringen, deshalb können wir Dinge vollbringen, die wir nicht einmal zu träumen gewagt hätten. 

Das ist nicht einer Heiligen wie Katharina vorbehalten. Nein, das kann uns allen geschenkt werden. Katharina gibt uns einen Hinweis, was wir dazu tun können: Ihm dienen und Ihn lieben. Das bedeutet letztlich Hingabe.  

„Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“
STH

 

Samstag, 21. April 2018

Katharina als Gute Hirtin


Was ist ein Guter Hirte?
Das Evangelium des vierten Sonntags in der Osterzeit gibt Auskunft darüber: 

Der Gute Hirt

  • gibt sein Leben hin für die Schafe;
  • lässt seine Schafe nicht im Stich; denn ihm liegt viel an seinen Schafen;
  • kennt seine Schafe, und seine Schafe kennen ihn;
  • setzt sich für seine Schafe ein, gibt sein Leben für seine Schafe;
  • führt seine Schafe, die seine Stimme kennen.
All das sagt Jesus von sich selbst. 

Auch Maria ist eine Gute Hirtin, Dieses Bild verdeutlicht das so wunderschön. Die Statue befindet sich im Konferenzraum unserer Generalleitung.

Und Katharina Kasper? 

  • Katharina kennt ihre Schafe, sie kennt den Zustand ihrer Schafe. Sie weiß, ob es ihnen gut geht, was ihnen fehlt, was ihre Fähigkeiten sind.
  • Katharina kennt das Format ihrer Schafe. Sie weiß genau, welche Fähigkeiten ihre Schwestern haben, wo sie eingesetzt werden können.
  • Katharina hilft ihren Schafen, sich mit ihr zu identifizieren. Sie selbst ist echt und authentisch. Unermüdlich teilt sie mit ihren Schwestern ihre Wertvorstellungen und kommuniziert ihre Erwartungen, Vorstellungen und Visionen.
  • Katharina gewährleistet die Sicherheit des Weideplatzes. Sie zeigt ihren Schwestern, dass jeder ihrer Arbeitsplätze wichtig ist; sie sucht und hält den Kontakt mit ihnen.
  • Katharinas Stab führt ihre Schafe. Sie macht den geistlichen Weg deutlich, lässt aber Bewegungsfreiheit. Sie ist für ihre Schwestern da, wenn sie sie brauchen. Sie weiß auch zu delegieren.
  • Katharina versteht zu korrigieren, ohne zu verletzen, ohne zu entmutigen, ohne zu frustrieren.
  • Katharina hat ein Herz für ihre Schafe.
Katharina Kasper – die Gute Hirtin ihrer Schwestern und der Menschen, die ihr anvertraut sind.
STH

 

Samstag, 14. April 2018

Auch Ihr seid Zeugen!


Jesus erscheint seinen Jüngern als der Auferstandene. Dann sagt er Ihnen: „Ihr seid Zeugen der Auferstehung.“ (vgl. Lk 24, 48)

Das sagt er auch uns heute: „Ihr seid Zeugen meiner Auferstehung.“ Uns heute! Und wie machen wir das? 

Für Katharina Kasper war das keine Frage. Sie lebte für den Lebendigen, - und alles andere kam von alleine. 

Jetzt fragen wir uns natürlich, wie das geht, - für den Lebendigen leben. 

Für Katharina war es zweifellos, dass dieser Jesus Christus lebt. Und diesem Jesus Christus, der sein Leben auch für sie hingegeben hatte, schenkte sie ihr Leben zurück. „Trage aber besonders Sorge, o lieber, guter Gott, dass … die ganze Dauer meines Lebens, nicht ich lebe, sondern Du in mir lebest. Ja, ich will ganz Dein, und Du musst mein, mein sein.“ (Brief 81) So betete sie, und so lebte sie.  

Und wenn Gott in ihr lebte, dann konnte sie ganz ruhig und gelassen sein; dann konnte sie ganz großes Vertrauen haben; dann konnte ihr nichts geschehen. Diese Überzeugung, dieses Bewusstsein strahlte nach außen, machte die Mitmenschen aufmerksam, sprach sie an, ließ sie nachfragen. Und Katharina gab Zeugnis vom Lebendigen. 

„Der Geist, der in mir ist, hat mir das gesagt.“ Ein geflügeltes Wort von Katharina. Der Auferstandene verhieß seinen Jüngern seinen Geist, den Beistand, der immer bei ihnen blieb. Katharina machte ganz ernst mit dieser Zusage. Und wenn der Geist in ihr war, dann konnte sie ganz ruhig und gelassen sein; dann konnte sie ganz großes Vertrauen haben; dann konnte ihr nichts geschehen. Im Gegenteil, dann mussten die Dinge so gelingen, wie Gott es wollte. Das merkten und erkannten die Mitmenschen. Dieses ungebildete Bauernmädchen hatte Erfolg, auch bei den Einflussreichen. Und Katharina gab Zeugnis vom Lebendigen. 

„Ihr seid meine Zeugen.“ Auch uns gilt diese Zusage. Wie Katharina müssen wir ernst damit machen, dass der Gekreuzigte auferstanden ist und lebt – mit uns, in uns …
STH

 

Samstag, 7. April 2018

Kathrinische Radikalität


Also ich finde, man tut dem Thomas unrecht, wenn man ihn ungläubig nennt. Er zweifelt. Und hätten wir das nicht alle getan, wenn man uns gesagt hätte, dass der gekreuzigte Jesus lebt?

„Wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Joh 20, 25)

Dieser Thomas ist ganz schön radikal, finden Sie nicht? Vielleicht hat das mit der Liebe zu tun. Katharina Kasper bringt auch so radikale Bitten zu Gott. Sie betet: 

„Möge der liebe Gott … mir … geben eine vollkommenere Liebe zu Ihm, die nichts sucht und nichts ausschlägt, … die Gott allein sucht.“ (Brief 67) 

Jesus kommt Thomas entgegen: „Streck deine Finger aus – hier sind meine Hände. Streck deine Hand aus, und leg sie in meine Seite.“ (Joh 20,27) 

Jesus kommt auch Katharina entgegen. Sie sucht Gott allein und seine Liebe, und sie schlägt nichts aus, was er ihr zukommen lässt – mag es auch ein Kreuz sein. Und das einzige, was sie sucht, ist, seinen Willen zu tun. Katharina ist ganz radikal mit dieser Bitte; aber sie ist auch offen für die Gnade. Ohne die nämlich wäre diese Bitte sinnlos. Jesus muss ihr ja die Erfüllung dieser Bitte schenken, wie er das auch bei Thomas getan hat. 

Übrigens, nirgends steht, dass Thomas das dann wirklich getan hat – seine Finger und Hand ausgestreckt und die Wunden berührt.  

Katharina aber hat eine vollkommenere Liebe zu Gott gelebt. Vor allem wird dies deutlich in ihrem Wunsch: „In allem und überall geschehe der heilige Wille Gottes.“ (Brief 14 u.v.a.)
STH