Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 6. Januar 2018

Auf einem anderen Weg heimkehren


Die Weisen machten sich auf den langen Weg – sie folgten dem Stern und fanden das Kind; dann kehrten sie auf einem anderen Weg nach Hause zurück. (vgl. Mt 2, 1-12) Diese Aussage hat mich schon immer fasziniert und zum Nachdenken angeregt. Warum kehren sie auf einem anderen Weg nach Hause zurück? Klar, gibt es im Text eine Erklärung: Die Weisen bekamen im Traum diese Weisung, da Herodes das Kind töten wollte.

Und die Bedeutung für uns heute?

Wenn wir der Sehnsucht unseres Herzens folgen, finden wir Gott, und wir kehren um – heim auf einem anderen Weg. 

Katharina Kasper hat schon früh, schon als Kind erfahren, dass das, was sie erlebte, nicht alles sein konnte, dass es mehr geben musste. Sie folgte dieser Sehnsucht ihres Herzens und erfuhr Gott als Jemanden, der durchaus Ansprüche an das eigene Leben stellen konnte, der Raum in diesem Leben einforderte.  

Katharina gewährte ihm diesen Raum und erkannte die eigene Begrenztheit und Sündhaftigkeit. Als junge Frau suchte sie oft die Gelegenheit zum Beichten – so oft, dass ihre Mutter ganz entsetzt war: „Bist du wirklich so schlecht?“ 

Katharina wollte ihrem Herrn ein reines Herz zur Wohnung bieten. „O wenn wir nur … darum uns bestreben, immer vollkommener zu werden, so haben wir gewiss nichts zu fürchten als die Sünde, wodurch der liebe Gott uns verlassen müsste, wovor er uns bewahren wolle.“ (Brief 5) Dass Gott sie und die Gemeinschaft verlassen würde, das war ihre größte Angst; deshalb gehört die Bitte um Schutz vor der Sünde zu ihren täglichen Gebeten: O mein Jesus, meine Liebe! Beschütze uns, o mein Jesus vor aller Sünde, vor allem Bösen.“ (Brief 97) Beschütze und bewahre uns vor aller Sünde, ja vor der kleinsten Untreue gegen meinen Herrn und Gott.“ (Brief 282) 

Hier wird auch deutlich, was sie unter Sünde versteht: Untreue gegen Gott. Da kann tagtäglich schon einiges anfallen, für uns sicher oft auch unbewusst. Von daher ist diese Bitte sicher auch nicht so schlecht für uns und unser Leben. 

Wenn auch wir der Sehnsucht unseres Herzens folgen, werden wir Gott finden. Wenn wir Gott finden, verändert sich unser Leben, und wir kehren anders in unseren Alltag zurück.
STH