Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 30. Dezember 2017

Ein gesegnetes Neues Jahr!


Katharina Kasper schreibt:
 
„Obwohl man ja beim Jahreswechsel nur immer eins und dasselbe zu sagen und zu schreiben hat, so möchte ich doch in diesen Zeilen, die ich an Euch … richte, ganz besonders erinnern, für die Gnaden und Wohltaten, die der Herr uns gerade in diesem Jahre so reichlich gespendet hat, recht kindlich und mit demütigem Herzen zu danken.“ (Brief 105) 

„Menschlich gedacht, wäre das Jahr [ 2017 ] ein hartes gewesen; aber im Glauben betrachtet, war es ein Jahr der Gnaden und Huld des Herrn; denn Kreuz und Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes. Dem Herrn Dank für alles, ja tausend Dank für alle Wohltaten.“ (Brief 81) 

„Wir wollen mit Gottes Gnade das alte Jahr schließen nach Gottes heiligem Willen, der wolle alle unsere unvollkommenen Werke durch seine Verdienste ersetzen, wo wir es haben fehlen lassen. Mit Vertrauen wollen wir das kommende Jahr anfangen …“ (Brief 181) 
 
 
Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihr zu Ende gehendes Jahr im Glauben betrachten können, dass Sie gleichzeitig das kommende Jahr mit großem Vertrauen beginnen können. 

Ein gesegnetes und frohes Neues Jahr 2018!

Ich freue mich, wenn Sie nächstes Jahr wieder reinschauen.
STH

Samstag, 23. Dezember 2017

… und auf Erden ist Friede


„Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“ (LK 2,14)

Das ist die Botschaft der Heiligen Nacht. Eine wunderbare Botschaft! Ist Frieden nicht das, was wir uns alle ersehnen und erhoffen? Frieden in unserem Land, Frieden in unseren Familien, Frieden im eigenen Herzen. Garant für diesen Frieden ist das Kind, das in der Heiligen Nacht geboren wird. Aber Friede wird nur möglich, wenn wir mittun – wenn wir ihn wahrhaft ersehnen, erhoffen und erstreben. Nur dann sind wir Menschen seiner Gnade. 

Der Friede im Herzen und im Hause war eines von Katharina Kaspers großen Anliegen. Sie wird nicht müde, immer wieder daran zu erinnern, dazu zu ermutigen; denn Friede im Hause und Herzen hat mit Glück zu tun. Dass Sie … miteinander in Frieden leben und wirken, ist ja ein großes Glück für Sie und für mich, und besonders wird sich der liebe Gott erfreuen.“ (Brief 174) 

Frieden können wir verhindern, Frieden können wir schaffen. Katharina ist davon überzeugt, dass der geistliche Mensch sehr wohl weiß, wie er den Frieden stören oder schaffen kann. „Sie wissen … was wir zu tun und zu lassen haben, was uns den Frieden des Herzens und des Hauses bringt und auch, wodurch der Friede im Herzen und im Haus gestört wird“, schreibt sie einmal ganz deutlich. „Bestreben wir uns der Reinheit des Herzens und der Seele; sind wir rein in unsern Gedanken, Worten und Werken; rein in unserem Gedächtnis, Verstand und Willen sowie in unsern Sinnen, im Charakter und Natur. Ist dieses allezeit unsere Absicht und gute Meinung, frei zu werden von aller ungeordneten Liebe gegen alle Geschöpfe und geschaffenen Dinge und auf der anderen Seite nur das Wohlgefallen Gottes zu erstreben und nur zu leben, zu leiden für Gott, mit Gott und weil es Gott so will; alles Gute zu üben und alles Böse zu meiden, so werden wir hienieden schon genießen eine große Seligkeit in Gott, ja dann wird in allem und überall der Friede in Gott gefunden, und unsere Seele wird glücklich sein …“ (Brief 200) 

„Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“ (LK 2,14)

Das ist die Botschaft der Heiligen Nacht. Eine wunderbare Botschaft! An uns ist es, mit seiner Gnade, die er uns schenkt, mitzuwirken. 

Mit Katharina wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und die Erfahrung seiner liebenden Nähe.
„Was soll ich denn Ihnen und den ganzen Hausbewohnern wünschen? Den Frieden, welchen die Engel verkündigt, Friede den Menschen, welche einen guten Willen haben. O wie tröstlich: die einen guten Willen haben, sollen schon den Frieden haben. Ja, von Herzen wünsche ich … Frieden im Herzen und Hause.“ (Brief 181)
STH

Samstag, 16. Dezember 2017

Zeugnis für das Licht


„ Er kam, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.“ (Joh 1, 7) 

Die Rede ist von Johannes dem Täufer. Er kam, um Zeugnis abzulegen für das Licht. Für das Licht? Mit Licht ist hier Jesus Christus gemeint, den Johannes als Bote angekündigt hat. Zeugnis ablegen für Jesus Christus, den er als den erkannt hatte, dem er die Schuhe aufzuschnüren nicht wert war. 

Zeugnis ablegen für Jesus Christus – das war Katharinas Lebensinhalt, Lebensziel. Ihr war dieser Jesus Christus so wichtig, dass sie nicht müde wurde, Zeugnis für ihn abzulegen – verbal und nonverbal. Wie das verbal geht, ist ja klar. Aber wie kann man für das Licht Zeugnis ablegen, ohne viel Worte zu machen? 



Katharina fand da viele Möglichkeiten. Drei will ich nennen:

  1. Katharina war davon überzeugt, dass Gott da ist, dass er gegenwärtig ist in ihrem Leben. Deshalb war sie beständig im Gespräch mit ihm. Ihr Leben war Gebet. Viele konnten beobachten, wie sie plötzlich innehielt und still betete. Auch in ihren Briefen sprang sie häufig ganz plötzlich ins Gebet. Ja, Katharina lebte im Gespräch mit Gott, sie lebte das Gebet, weil Er doch immer da ist.
  2. Wenn Jesus das Licht ist, dann kann es in unserem Leben nicht richtig dunkel werden. Auch davon war Katharina überzeugt. Sie wusste aber auch, dass wir vertrauen müssen, dass das wirklich so ist. „Behalten Sie Mut und Vertrauen, und Gott wird helfen.“ (Brief 88)
  3. Auch was dunkel zu sein scheint, ist für Katharina noch nicht richtig finster. Er ist ja das Licht. Und Katharina ist davon überzeugt, dass Er unser Heil will, uns nur gut will. Deshalb ist alles, was uns geschieht, letztlich gut, auch wenn wir es oft erst viel später erkennen. „Man muss die Vorsehung anbeten und sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen. Erst später wird es uns klar werden, warum solche Prüfung vom lieben Gott zugelassen wurde.“ (Brief 16)
Katharina gibt Zeugnis vom Licht, und Menschen kommen zum Glauben durch sie.

Sollten wir nicht auch Zeugnis geben? Wir haben allen Grund dafür, auch wenn es nicht immer offensichtlich ist. Katharina würde uns zurufen: „Der liebe Gott hat uns noch nicht verlassen, das dürfen wir doch schließen aus den vielen Liebesbeweisen, welcher er uns würdiget.“ (Brief 16) Wir müssen sie aber auch sehen wollen. Vielleicht kommen auch durch uns Menschen zum Glauben, weil sie erkennen: Glauben lohnt sich.
(STH)

Samstag, 9. Dezember 2017

Bote sein


Johannes der Täufer ist die Gestalt des Advent. Er ist der Bote, der dem Herrn vorangeht und ihm den Weg bereitet. 

Der Witz ist: Das, was von ihm vor 2000 Jahren gesagt wird, gilt heute im Jahre 2017 für jeden von uns: „Ich sende meinen Boten … Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen.“ (Mk 1, 2-3) 

Sicher kannte Katharina Kasper diese Stelle aus der Liturgie der Adventszeit. Ob sie sich der Bedeutung dieser Worte für ihr eigenes Leben bewusst war, wage ich nicht zu beurteilen. Eindeutig ist, dass sie so gelebt hat: als Botin des Herrn, die ihn verkündet hat und ihm so in ihrer Welt den Weg bereitet hat – verbal und nonverbal. 

Spontan denke ich da an diese Episode: Sie arbeitete als junge Frau mit vielen anderen auf dem Feld. Die Menschen, die in ihrer Nähe waren, erzählten später: „Wenn man das Kathrinchen arbeiten sah, wollte man die Hände falten und beten.“



Ihre ganze Haltung drückte eine solche Gottverbundenheit aus, dass andere von der Gegenwart Gottes überzeugt wurden und sich auch betend an ihn wenden wollten. 

Katharina wurde nicht müde, den Kranken und Kindern von Jesus zu erzählen, sie wurde nicht müde, immer wieder von ihm zu schreiben – ihren Schwestern und anderen Menschen, mit denen sie im Briefkontakt stand. Alle ihre Briefe verkünden Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Herrlichkeit. Ich käme an kein Ende, wenn ich Beispiele aufzählen wollte. Aber dieses Gebet, das sie in einem Brief weitergab, spricht Bände: 

„Mein Jesus, mein alles. Mein Jesus, mein Leben. Mein Jesus, mein Gewinn. Alles für Gott, alles mit Gott. Mein Jesus soll ganz mein sein, und ich will ganz Dein sein! O mein Jesus, meine Liebe!“ (Brief 97) 

Katharina war Botin Gottes. Gerade durch dieses Gebet macht sie deutlich, dass Jesus für den glaubenden Menschen Lebensinhalt sein kann, Ziel und Erfüllung. Jesus ist da, gegenwärtig; er will mit uns verbunden sein. Seine Sehnsucht ist der Mensch, wie unsere Sehnsucht der Herr ist. Indem Katharina uns dies verkündet, ebnet sie bei den Menschen den Weg für ihn – bei den Menschen guten Willens und einem Herzen voller Sehnsucht. 

Wie wollen wir Bote sein? Wie wollen und können wir ihm den Weg bereiten?
STH

Samstag, 2. Dezember 2017

Seid wachsam


Der Herr ließ einer älteren Frau mitteilen, er würde sie am nächsten Tag besuchen. Die Frau freute sich sehr und begann sofort mit den Vorbereitungen. Sie räumte ihr Haus auf, sie putzte, sie dekorierte es und bereitete auch das Menü vor, mit dem sie den Herrn überraschen wollte. Im Laufe des Nachmittags kamen ein Kind, ein Obdachloser, eine hungrige Frau an ihre Tür und baten um ihre Hilfe. Sie wies sie ab mit dem Vorwand, sie bekomme Besuch und habe keine Zeit. Schließlich war alles bereit, aber der Herr kam nicht. Am übernächsten Tag machte die Frau dem Herrn Vorhaltungen deswegen. Er aber sagte: „Ich war dreimal an deiner Tür. Aber du hast mich abgewiesen, weil du keine Zeit hattest.“ 

Kennen Sie diese Geschichte? Ich musste an sie denken, als ich Jesu wiederholtes und eindringliches „Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr kommt.“ las. (Mk 13, 35)

Katharina Kasper war die Wachsamkeit für den Menschen ein großes Anliegen. Katharina war davon überzeugt, in jedem Menschen – besonders aber in jedem Menschen, der der Hilfe bedarf, ob physisch oder psychisch – dem Herrn zu begegnen. Ganz aufmerksam war sie dem Menschen gegenüber, der vor ihr stand; in diesem Augenblick war er der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt, denn in ihm sah sie den Herrn. An keiner Stelle sagt sie das ausdrücklich. Aber ihre ganze Haltung dem Menschen gegenüber macht dies deutlich. Immer geht es ihr bei den ihr anvertrauten Menschen um Leib und Seele, die Pflege des Leibes ist für sie ein Vehikel, am Heil der Seele mitzuwirken (vgl. Brief 69), damit diese Gott zugeführt werde. (vgl. Brief 224) Gottes- und Nächstenliebe sind für Katharina nicht voneinander zu trennen. (vgl. Brief 11) 

„Seid wachsam!“ Das ist Jesu Aufforderung an uns zu Beginn des Advent.

 
Advent – warum feiern wir Advent? Worauf kommt es an im Advent? 

Advent ist eine Zeit des Wartens. – Wir warten auf den, der uns vor vielen Jahrhunderten schon verheißen wurde.

Advent ist eine Zeit der Sehnsucht. – Wir ersehnen die Erfüllung der Prophezeiung; wir sehnen uns nach dem verheißenen Frieden.

Advent ist eine Zeit der Suche und der beginnenden Erfüllung. Diese Spannung gilt es auszuhalten. – Wir suchen was uns verheißen ist im Alltag. Wir erahnen jeden Tag neu – in vielen kleinen Begebenheiten -, dass sich unsere Sehnsucht erfüllen kann.

Advent ist die Zeit der beginnenden Erfüllung. Unsere Aufgabe in dieser Zeit ist es, das Kind zu erwarten. Unsere Aufgabe ist es, nicht nur das Kind, sondern mit ihm das Göttliche anzunehmen. Unsere Aufgabe ist es, ihm ein Zuhause zu geben in unserem Herzen, in unserem Leben, - damit es wachsen kann, damit es uns verwandeln kann. Damit das gelingt, müssen wir wachsam sein. 

Für Katharina Kasper ist die Adventszeit eine wichtige Zeit, eine Vorbereitungszeit. Sie schreibt: „Es ist so wichtig, dass wir uns immer vorbereiten auf die besonderen Feste, welche in der Kirche zu den besonderen Zeiten des Jahres zählen“ – wie auch vor Weihnachten – „dass wir beim Anfang daran denken, diese Zeit gut nach Gottes heiligem Willen zu verleben.“ (Band I, Brief 107) 

Für Katharina ist die Adventszeit eine heilige Zeit, eine Gnadenzeit. Das göttliche Kind will ja zu uns kommen und in uns wachsen und uns das schenken, was uns zum Heil dient. 

Eines ist sicher: Das tut es auch, wenn wir nicht warten, wenn wir uns nicht nach ihm sehnen, wenn wir es nicht suchen. Aber es ist wirkkräftiger, wenn wir mittun.
STH