Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 19. August 2017

Kontaktpflege alá Katharina


Kontaktpflege – zu allen Zeiten war das wichtig, heute ebenso wie damals. Allerdings haben sich die Formen und Möglichkeiten verändert. Von WhatsApp, SMS und Email hätte man im 19. Jahrhundert noch nicht einmal zu träumen gewagt. Das war jenseits jeglicher Vorstellung. Zur Zeit Katharinas gab es noch nicht einmal ein Telefon. Briefe waren die Kommunikationsmöglichkeit mit den Schwestern. Heute kann man im Normalfall davon ausgehen, dass der Brief am nächsten Tag beim Adressaten ankommt. Damals war das natürlich nicht so; da brauchte er schon ein paar Tage, und wenn er ins Ausland ging – selbst nur nach Holland – dann dauerte es auch schon mal eine Woche oder länger.

  
 
Kontaktpflege – für Katharina Kasper war der Kontakt zu ihren Schwestern ganz wichtig. Und auch in dieser Beziehung war sie sehr erfinderisch wie der folgende Brief zeigt. Schwester Fausta, die Adressatin, lebte und wirkte in Amstenrade/ Holland, einer vom Mutterhaus entfernten Filiale.


 
„Meine liebe Schwester Fausta,

Wie geht es denn noch in dem stillen, ruhigen Amstenrade? Hoffentlich noch gut mit Gott und seiner Gnade. Oft, ja sehr oft täglich mache ich Besuche bei Ihnen. Diese Besuche, die man zu jeder Zeit machen kann, sind mir ganz zur Gewohnheit geworden. Keine Entfernung und kein anderes Land hindert mich daran. O wie schön ist es doch, diese Reise und Besuche so leicht und ungestört machen zu können. …“ (Brief 206) 

Kontaktpflege – Katharina wusste genau und hatte oft diese Erfahrung gemacht, wie wirkungsvoll und wirkungsstark die Gedanken sind. Da ist schon was dran, wenn man schon mal fragt: „Haben dir nicht die Ohren geklungen?“, wenn man intensiv von jemanden gesprochen oder an jemanden gedacht hat. Positive Gedanken wirken positiv auf den anderen. Das gilt umgekehrt auch für negative Gedanken; die machen den anderen zu, unfrei. 

Kontaktpflege – in einer Zeit, in der sie keine anderen Möglichkeiten hatte, machte sich Katharina oft in Gedanken auf den Weg zu den Schwestern auf der Filiale. „Keine Entfernung und kein anderes Land hindert mich daran.“ Und wenn sie den Schwestern dann auf ihren Visitationsreisen begegnete, dann war es so, als hätten sie sich erst gestern gesehen. 

Wäre der gedankliche Besuch nicht auch mal eine Möglichkeit für uns heute? Wenn wir seiner Bedeutung vertrauen, dann wird der Kontakt vielleicht intensiver als durch jede SMS.
STH