Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 20. Mai 2017

Back to the roots


„Was Amerika anlangt,“ so schreibt Katharina Kasper einmal, „so kenne ich keine fremden Länder und keine ausländischen Schwestern, sondern nur Dienstmägde Christi, welche vom Geiste ihres Berufes beseelt sind und so recht segensreich wirken.“ (Brief 80)
 
Wie wahr dieses Wort ist, können wir in diesen Tagen hautnah erleben. 

Unsere indischen Mitschwestern haben irgendwann einmal das Versprechen bekommen, einmal in ihrem Leben an den Ursprungsort der Entstehung unserer Gemeinschaft gehen zu dürfen. Die Zahl der Schwestern, die noch nie in Deutschland waren, ist inzwischen stark gewachsen. Die beiden indischen Provinzen zählen heute fast so viele Schwestern wie die deutsche Provinz. 
 

Die Generalleitung hat ein dreiwöchiges Programm erarbeitet, und letzte Woche betraten 19 Schwestern aus Indien deutschen Boden – voller Erwartung und Spannung auf den Ort, an dem ihre geliebte und verehrte Gründerin Katharina Kasper gelebt und gewirkt hat. 

Das Programm ist abwechslungsreich, vielfältig, bereichernd. Natürlich werden alle Orte aufgesucht, die im Leben und Wirken Katharinas von Bedeutung sind – Dernbach, Wirges, Limburg, Holland -, aber auch inhaltlich wird den Schwestern viel geboten. Unter anderem erfahren die Schwestern, was Katharina unter Demut versteht. Und das ist schon ziemlich entgegengesetzt zu dem, was die indische Kultur erwartet und fordert. Das fordert natürlich ein totales Umdenken der Schwestern. Vor allem müssen sie ihr Bild der Gründerin ganz neu zeichnen. Weiter wird mit ihnen über die Mystik Katharina Kaspers gearbeitet, und das löst auch so manches Aha-Erlebnis aus.  

Neben einer tieferen Kenntnis der Gründerin ist den Schwestern die Begegnung mit den deutschen Schwestern wichtig. Es ist eine gute Idee, sie zum Abendessen auf die Mutterhauskonvente zu verteilen.  Wir hatten gleich vier Schwestern zu Gast, und wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Das Lachen und Singen war über die Flure hinweg zu hören. 

Die drei Wochen sind noch lange nicht um. Aber schon jetzt teilen wir Katharinas Erfahrung, die sie schon 1883 in ihrem Brief an Schwester M. Bartholomäa schreibt:  „Was Amerika anlangt,“ – wir können sagen: was Indien angeht -  „so kenne ich keine fremden Länder und keine ausländischen Schwestern, sondern nur Dienstmägde Christi, welche vom Geiste ihres Berufes beseelt sind und so recht segensreich wirken.“ (Brief 80)
STH