Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 29. April 2017

Wo man singt, da lass dich nieder …


Singen Sie gerne?  

Ich habe sehr viel Freude an schönen Liedern, und besondere Freude habe ich an Liedern über oder zu Katharina Kasper, weil die deutlich machen, dass diese Frau den Komponisten etwas bedeutet – so viel bedeutet, dass sie dies durch ein Lied verkünden wollen und durch entsprechende Melodien begeistern und zum Mittun animieren wollen. 

Es gibt eine ganze Reihe von Liedern über und zu Katharina Kasper. In der Vergangenheit habe ich Ihnen schon mal welche vorgestellt. Diese Lieder greifen zum einen historische Begebenheiten auf, zum anderen beleuchten sie Worte oder Charakterzüge Katharinas. Immer bringen sie uns den Menschen Katharina etwas näher.  

Auch 2017 wurden schon neue Lieder komponiert. Ist das nicht toll? Beide Lieder nutzen bekannte Melodien, so dass es gar nicht so schwer ist, das Lied zu erlernen, vielleicht sogar auswendig zu lernen. Hier ist eines von ihnen. Ich hoffe, Sie haben so viel Freude daran wie ich.
STH


Katharinas Spuren

Katharinas Spuren sind zu finden!
Damals - wie auch heut‘ in unsrer Zeit -              
wollen sie vom Weg zu Jesus künden.
Wer ihn gehen will, sei zur Nachfolge bereit.

Gottes Liebe ein Gesicht zu geben,
da, wo Menschen arm und hilflos sind,
Katharina, war dein Ziel im Leben.
Hilf auch mir, dass ich diesen Weg zum Nächsten find‘!

Gottes guten Willen zu erspüren,
immer wenn mein Tagwerk mir gelingt,
dazu mag auch mich sein Zuspruch führen,
den er Katharina und mir entgegenbringt.

 (T. Thomas Hoff 2017, M: „Nimm, o Gott, die Gaben, die wir bringen“ – GL 188)
 
 
 


Samstag, 22. April 2017

Coffee-to-go


Dieser englische Begriff bedeutet so viel wie „Kaffee zum Mitnehmen“, „Kaffee für unterwegs“. Erfunden wurde der Coffee-to-go schon 1927 von einer Imbisskette in Amerika. Professionell wurde das Ganze 1964, als man anfing, Kaffee und andere Heißgetränke zum Mitnehmen in Pappbechern zu verkaufen. 

In den 1990er Jahren kam der Coffee-to-go nach Deutschland. Man sagte ihm keine lange Überlebensdauer voraus, da dieses Phänomen so gar nicht dem deutschen Lebensgefühl entsprach, das die Gemütlichkeit des Cafés einforderte. Inzwischen gibt es in fast jeder Bäckerei in fast jedem Supermarkt das Angebot von Coffee-to-go. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland über eine Milliarde Coffee-to-gos verkauft. 

Haben Sie sich auch schon mal einen geholt?

 
Kaffee für unterwegs – wahrscheinlich hätte Jesus auch davon Gebrauch gemacht, wenn es das schon damals gegeben hätte. Schließlich war er auch fast immer unterwegs. Unterwegs, auf dem Weg gab er seinen Jüngern und den Menschen, denen er begegnete, seine Botschaft weiter. Und die nahmen diese Botschaft auf und mit auf ihren weiteren Weg – sozusagen „Hoffnung-Liebe-to-go“. 

Vielleicht schmeckt der Kaffee besser, wenn ich ihn auf dem Weg zu mir nehme, wenn ich mich unterwegs stärken kann. Vielleicht kommt die Botschaft besser an, bin ich offener für sie, wenn ich unterwegs bin und nicht von allen möglichen Dingen abgelenkt werde. 

Auch Katharina Kasper ist viel unterwegs. Denken Sie nur an die monatelangen Visitationsreisen. Und diese Reisen sind ja überhaupt nicht zu vergleichen mit den Reisen heute. Per Kutsche und per Pedes – das war angesagt. Katharina wäre sicher froh gewesen, wenn es die Möglichkeit des Coffee-to-go damals schon gegeben hätte. 


Sie ist viel unterwegs. Von unterwegs schreibt sie die meisten Briefe. „Das Schreiben fällt mir schwer“, schreibt sie dann schon mal. (Brief 32) Aber sie weiß, dass die Schwestern auf Nachricht von ihr warten, dass sie auch geistliche Weisung erwarten, wenn sie so lange fort ist. „Da es schon wieder eine geraume Zeit ist, da ich das liebe Mutterhaus verlassen und mir die erste freie Stunde sich darbietet, so will ich dieselbe benützen und Ihnen … einige Zeilen aus der Ferne zusenden.“ (Brief 8) Nicht selten sind es lange Briefe, die sie nach Hause oder nach Amerika schickt, Briefe, in denen sie Mut zuspricht, in denen sie auf das Wesentliche im geistlichen Leben hinweist, in denen sie ihre Adressaten ihres Gebetes versichert und selbst ums Gebet bittet. „Obwohl man ja beim Jahreswechsel nur immer eins und dasselbe zu sagen und zu schreiben hat, so möchte ich doch in diesen Zeilen, die ich an Euch … richte, ganz besonders erinnern, für die Gnaden und Wohltaten, die der Herr uns gerade in diesem Jahre so reichlich gespendet hat, recht kindlich und mit demütigem Herzen zu danken.“ (Brief 105) 

Briefe von unterwegs – man musste damals viel Zeit einplanen für die Reise; Zeit, die man gut nutzen konnte; Zeit, in der man nachdenken, beten konnte; Zeit, in der sich tiefe Gedanken entwickeln konnten.  

Briefe von unterwegs – da die Adressaten warteten, waren sie viel offener für die Zeilen ihrer „Mutter“. 

Also auch bei Katharina – „Weisung-to-go“, „Mut-to-go“.
(STH)

 

Sonntag, 16. April 2017

Ostergruß von Katharina


„Man muss viel beten für die ganze Gemeinschaft

und Christenheit, ja für alle Menschen …

Man muss immer still halten und in Demut vorangehen

und auf Gott vertrauen.

Ein gesegnetes Osterfest für Sie …

wünscht von Herzen mit den herzlichsten Grüßen

und befiehlt Sie den hl. Herzen Jesu und Maria

 

                                                               Ihre Mutter Maria ADJC“

 
(Brief 188, 27.03.1891)

Samstag, 8. April 2017

Eigentümliche Zeiten


„Wir leben in eigentümlichen Zeiten.“ Das schreibt Katharina Kasper 1894. Können wir das nicht auch von 2017 sagen?

Katharina macht damals deutlich, wie sie ihre Worte verstanden haben will: Es ist so eigentümlich jetzt in der Welt; auf der einen Seite alles so eifrig, und auf der anderen Seite zieht alles abwärts für die Sinnenfreuden und Genüsse.“ (Brief 190) Ist sie damit nicht auch wieder hochaktuell? Können wir das nicht auch von 2017 sagen? 

Aber auch diesmal bleibt Katharina nicht bei der Feststellung stehen. Sie macht deutlich, woran dies liegt und wie man sich in dieser Situation schützen kann, wie man selbst sich davor bewahren kann, da mitgerissen zu werden. „Man muß fromm beten, fleißig und fromm arbeiten zur Ehre Gottes, gerne tragen und leiden, … gegenseitig sich ermutigen, sein bißchen Kreuz herzhaft ertragen miteinander und füreinander, dann aber ruhig sich Gott überlassen, der am besten weiß, was für uns das Beste ist.“ (Brief 253) – „Wir wollen denn recht für- und miteinander beten, daß wir mit Gottes Hilfe unser Kreuzchen tragen, aber auch großen Nutzen daraus ziehen.“ (Brief 71) 


Wenn wir die Erfahrung von Kreuz machen, dann sind wir ganz schön gefordert. Dabei spielt es keine Rolle, welches Gesicht dieses Kreuz hat – ob es eine Krankheit ist, ob es eine zerbrochene Beziehung ist, ob es ein beruflicher Misserfolg ist, ob … Die Erfahrung von Kreuz kann uns total aus der Bahn werfen. Sie kann uns aber auch auf Gott zurückwerfen, unsere Augen und das Herz dafür öffnen, dass er unseren Kreuz-Weg mit uns geht. 

Und in Katharinas oben zitierter Äußerung wird ganz deutlich, warum ihr eine solche Haltung möglich ist: sie weiß, dass Gott uns hilft, unser Kreuz zu tragen. Diese Tatsache macht aus dem Kreuz ein Kreuzchen. Diese Tatsache lässt Katharina um Kreuzesliebe bitten, um die Liebe des Herrn, die er vom Kreuz herab uns schenkt, in rechter Weise erwidern zu können. Das wiederum bereitet uns auf Ostern vor. „Die heilige Fastenzeit und der Leidensweg unseres Herrn und Heilandes erinnert uns ja so recht an sein Leiden und Sterben. Wir wollen so recht in Sein heiliges Leiden uns täglich versetzen und um Seine große Kreuzesliebe bitten; dann werden wir auch ein Leben der Auferstehung feiern können.“ (Brief 118)
(STH)

 

Samstag, 1. April 2017

Ein ganz besonderer Tag


Jetzt hat Deutschland zwei Katharina-Kasper-Straßen!

Die eine ist natürlich in Dernbach, dem Geburtsort, der Hauptwirkungsstätte und dem Sterbeort Katharina Kaspers. Jetzt gibt es auch in der Kleinstadt Gangelt an der niederländischen Grenze eine Straße mit ihrem Namen.

Katharina selbst gründete 1869 eine Niederlassung in Gangelt. Die Gangelter hatten in Dernbach um Hilfe gebeten. Ursprünglich sollten die Schwestern in Gangelt eine Elementarschule führen. Aber ihre Tätigkeiten dehnten sich schnell auf die Pflege von Kranken in Privathäusern aus; und 1875 bezogen sie das erste Krankenhaus. Einige Male war Katharina auch selbst in Gangelt gewesen. Den Weg dorthin hat sie größtenteils zu Fuß zurückgelegt. Mit dem Auto im Jahre 2017 braucht man für den Weg noch gut zwei Stunden.

Heute befindet sich in Gangelt eine große Behinderteneinrichtung. 

Unter den namhaften Persönlichkeiten, denen in Gangelt eine Straße gewidmet ist, gab es bisher nur eine Frau. Jetzt also auch Katharina. Eine ältere Bürgerin meinte anerkennend: „Wenn es eene verdehnt häät, dann Katharina Kasper.“ Der Meinung waren alle, die gekommen waren, um dieses Ereignis mitzuerleben – Leute vom Magistrat, Anwohner, Bewohner der Einrichtung und natürlich die Schwestern, die vor Ort leben oder extra angereist waren.  

Ach, wäre das schön, wenn noch einige Städte nachziehen würden …!
(STH) 

 
Der Bürgermeister enthüllt das Straßenschild.

 
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite.