Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 26. März 2016

Gesegnetes Osterfest!

Katharina Kasper schreibt im März 1892 an Schwester Martha: „Ich komme … um Ihnen … ein gesegnetes Osterfest zu wünschen, nachdem wir das Leiden Jesu recht gut betrachtet und in Liebe und Dankbarkeit nachgeahmt und getragen … haben.“

Karfreitag und Ostern gehören zusammen – Katharina weiß das, und jeder von uns macht immer wieder diese Erfahrung. Romano Guardini sagt einmal:

             Herr,
        das ist die
     Frohe Botschaft, 
   die Du uns selbst
      gebracht hast,
   dass nach jedem
    Karfreitag ein
        Ostern
       kommt,
     ein Strahl
     Osterlicht
   hervorleuchtet
in Deinem Frieden.
   

In diesem Sinne wünsche auch ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest.
STH


Samstag, 19. März 2016

Und noch ein Werk der Barmherzigkeit

„Beten wir besonders, … dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen.“ (MKK im Brief 101) So mahnt Katharina Kasper.
Und wie hat sie die Werke der Barmherzigkeit gelebt?
Da gibt es noch das siebte Werk der Barmherzigkeit:
     
     Tote bestatten
Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC

Es geht hier nicht nur um Verstorbene, die zu Grabe getragen werden. Auch Ideen, Projekte etc. können sterben und müssen zu Grabe getragen werden.
Katharina muss bis zu ihrem eigenen Tod den Tod vieler Schwestern erleben. Meist sterben sie, weil sie sich bei Kranken angesteckt haben. Sie macht aber auch die andere Tod-Erfahrung. Auf Bitten des Pfarrers von Bad Soden zum Beispiel sendet sie Schwestern dorthin. Er behandelt die Schwestern wie seine Dienstmädchen und verändert sein Verhalten auch nicht nach wiederholten Gesprächen mit Katharina. Daraufhin holt sie ihre Schwestern zurück. – Die Filialen in Luxembourg und Belgien existieren nur kurze Zeit. Katharinas Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Die Schwestern können hier nicht dem Charisma entsprechend ihre Berufung leben. – Eine Schwester, die für die Gemeinschaft eine Art Hoffnungsträger gewesen ist, verlässt die Gemeinschaft – ein schwerer Verlust für Katharina. Sie gibt ihre Enttäuschung zu – und vertraut darauf, dass Gott für die Gemeinschaft nur gut will.

Auch von diesem Werk der Barmherzigkeit ist jede und jeder betroffen. Es ist gut, dass wir uns die verschiedenen Werke wieder neu ins Bewusstsein gerufen haben. Vielleicht ist uns manches in unserem Leben aufgefallen, was man unter dem einen oder anderen Werk einordnen kann. Und immer gilt: „Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel barmherzig ist.“

Katharina ist das gelungen, weil sie Gott an ihrer Seite weiß. Er ist auch bei und mit uns …
STH



Samstag, 12. März 2016

Da sind noch mehr Werke der Barmherzigkeit



„Beten wir besonders, … dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen.“ (MKK im Brief 101) So mahnt Katharina Kasper.
Und wie hat sie die Werke der Barmherzigkeit gelebt?
Über „Hungrige speisen“, „Durstige tränken“ und „Fremde beherbergen“ haben wir schon gesprochen. Aber da sind noch mehr …

4.  Kranke pflegen
Krankheit ist sicher weit zu fassen – physisch Kranke und seelisch Kranke.
Katharinas Wirken in Dernbach fängt damit an, dass sie Kranke aufsucht und sie pflegt; zunächst nur zu Hause. Die Frauen, die sich ihr anschließen, tun es ihr gleich. Die Krankenpflege ist eine der beiden Ursprungsapostolate der Gemeinschaft.



5.  Nackte bekleiden
Bedürftigen Kleidung geben, den Menschen Würde geben
Bei all ihrem Tun hat Katharina immer die Würde des Menschen im Blick. Sie stellt niemanden bloß. Schon als Kind setzt sie sich zu anderen Kindern, die gemieden werden, weil sie einen schlimmen Ausschlag haben. Niemals hat sie irgendwelche Berührungsängste und begegnet allen Menschen mit Liebe und Zuwendung. Sie macht auch keine religiösen Unterschiede. Sie sorgt sich auch um Protestanten und Juden – in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich.


6.  Gefangene besuchen
Der Mensch ist nicht nur gefangen im Gefängnis; er ist auch gefangen in Schuld, Sorgen, Problemen, Süchte etc.
Die Menschen wenden sich mit all ihren Sorgen und Problemen an Katharina. Sie ist immer ganz Ohr für sie und versucht zu helfen. Sie ist auch immer für ihre Schwestern da und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Viele ihrer Briefe sprechen von ihrem großen Einfühlungsvermögen. Wenn ihre Schwestern an einem Ort nicht leben können – aus welchen Gründen auch immer -, dann scheut sie sich auch nicht, die Filiale zu schließen.


Es gibt sieben Werke der Barmherzigkeit. Also: Fortsetzung folgt.
STH 
(Alle Bilder stellen Fenster der Hauskapelle im Mutterhaus der ADJC dar.)



Samstag, 5. März 2016

Die Werke der Barmherzigkeit gut üben



Die Werke der Barmherzigkeit liegen Papst Franziskus sehr am Herzen. Immer wieder spricht er sie an;  immer wieder ermuntert und ermutigt er die Christen, diese Werke in ihrem Leben zu tun. Lange, bevor es Papst Franziskus gab, spricht schon Katharina Kasper von den Werken der Barmherzigkeit und ermutigt ihre Schwestern: „Beten wir besonders, … dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen.“ (MKK im Brief 101)
Schauen wir uns an, was das für Katharina selbst konkret heißt.
1  
Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC
Hungrige speisen
Hungernden zu essen geben. Aber Hunger ist mehr als der Hunger nach Lebensmittel. Es geht auch um den Hunger nach Liebe.
Zur Zeit Katharinas waren die Menschen in Dernbach sehr arm. Sie hatten wirklich nichts zu essen. Sehr häufig kamen sie an die Klosterpforte, und sie bekamen von Katharina und ihren Schwestern eine Blechschlüssel voll Brei. Von daher haben die Dernbacher ihren Spitznamen: Derwischer Breiwatz. – Und Katharina liebt den Menschen – ohne Ausnahme -, weil er Kind Gottes ist; und sie wird nicht müde, die Menschen, denen sie begegnet, das spüren zu lassen.
Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC

2    Durstige tränken
Durstigen zu trinken geben. Aber Durst ist mehr als der Durst nach Flüssigkeit. Es geht auch um den Durst nach Erfüllung im Leben.
Katharina formuliert das Ziel ihrer Gemeinschaft: „Der Zweck unserer Gemeinschaft ist die Ausbreitung des Glaubens durch Beispiel, Belehrung und Gebet.“ Sie sieht also den ganzen Menschen und weiß genau, dass nur der Glaube die wahre Erfüllung bringen kann. Nicht selten sammelt sie die Kinder, um mit ihnen zum Heilborn zu gehen. Sie hält auch ihren Jugendfreund Mattias Nebgen dazu an, noch junge Männer zu gewinnen, mit denen er den Rosenkranz betet: Die Gesätze des Rosenkranzes werden verteilt, dass jeder nur so viel zu beten hat, wie er im Alltag schaffen kann.
Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC

3    Fremde beherbergen
Fremden vorurteilsfrei begegnen, sie aufnehmen und ihnen Wohnung geben.
1848 schon baut Katharina ein erstes kleines Häuschen für sich und ihren frommen Verein. Schon in dieses kleine Häuschen nimmt sie eine ältere Frau mit ihrer gelähmten Tochter auf und kümmert sich um sie. Auch in der Zukunft steht das Kloster immer offen für Menschen, die sonst keine Heimat finden. So ist es bis heute geblieben, wo hier zwei Flüchtlingsfamilien ein Zuhause gefunden haben.

Das ist doch schon beeindruckend, oder? Fortsetzung folgt.
STH