Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 31. Dezember 2016

Alles Gute im Neuen Jahr 2017!


Wieder geht ein Jahr zu Ende. Wieder geht ein Jahr „Katharina adlergleich“ zu Ende. Und damit geht das fünfte Jahr zu Ende. Schon fünf Jahre bin ich mit Katharina Kasper sozusagen „auf Sendung“. 

Eigentlich wollte ich nach fünf Jahren aufhören. Aber in den letzten Monaten haben immer mehr Menschen ihren Weg zu „Katharina adlergleich“ gefunden. Und Sie glauben nicht, aus wie viel verschiedenen Ländern. Das hat mich dann immer unsicherer gemacht; und inzwischen habe ich beschlossen, weiterzumachen.  

Mit Katharina kommt man an kein Ende. Die hat uns einfach unendlich viel zu sagen. Es ist auch eine Tatsache, dass man vieles wieder anders hört und aufnimmt, je nachdem, in welcher Situation man sich selbst befindet. Und Katharina ist heute so aktuell wie damals. Das haben Sie ja selbst auch schon erfahren. Von daher hat sie uns auch 2017 `was zu sagen. 

Ich mache also weiter – und hoffe, dass Sie Katharina und mir die Treue halten. 

Heute ist Silvester. 1885 schreibt Katharina am Ende des Jahres: 

„Obwohl man ja beim Jahreswechsel nur immer eins und dasselbe zu sagen und zu schreiben hat, so möchte ich doch in diesen Zeilen, die ich an Euch … richte, ganz besonders erinnern, für die Gnaden und Wohltaten, die der Herr uns gerade in diesem Jahre so reichlich gespendet hat, recht kindlich und mit demütigem Herzen zu danken.“ (Brief 105) 

Am Ende von 2016 gilt dieses Wort auch. Es gilt auch für Sie und mich. Wenn wir uns Zeit nehmen zur Rückschau, sehen wir neben all dem Schweren viele „Gnaden und Wohltaten“. Katharina bezeichnet ja übrigens auch das Schwere als eine Gnade. Von daher haben wir alle unserem Gott zu danken, der uns begleitet und geführt hat. 

Kommen Sie gut ins Neue Jahr 2017!
(STH)

Samstag, 24. Dezember 2016

Komm, du Sehnsucht der Völker


IMMANUEL

Du,
Gott mit uns.
Du,
Gott im Menschen.
Du, Gott mitten unter uns.
Du,
Gott in der Gemeinschaft.
 

Du,
Mensch mit uns.
Du,
Mensch im Menschen.
Du,
Mensch mitten unter uns.
Du,
Mensch und Gott,
Jesus, der Christus,
ich bete Dich an.

(sms) 

 
IMMANUEL, Gott wird Mensch.

Katharina hat ihn erfahren als Gott mit uns, sie hat ihn gesehen im Menschen, sie hat ihn erlebt mitten unter uns und in ihrer Gemeinschaft.

Katharina hat Gott als Mensch erfahren – als Mensch mit und mitten unter uns, als Mensch im Menschen.

Katharina hat Weihnachten erfahren – Gott wird Mensch. Katharina hat Weihnachten gelebt. 

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und die Erfahrung: Gott ist Gott und Mensch mit uns.

(STH)

Samstag, 17. Dezember 2016

Wurzeln und Flügel

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ (J. W. von Goethe)  

Früher, d.h. zu Katharina Kaspers Zeiten bis Ende der Siebziger Jahre, wurde die Generaloberin der Armen Dienstmägde Jesu Christi immer mit Mutter angeredet. Mutter Maria Katharina zum Beispiel. Die Generaloberin – und das gilt für die allererste sowieso – hatte sozusagen die Funktion einer Mutter in der Gemeinschaft. Das bezog sich auf Zuwendung, auf Förderung, Unterstützung, Aufmerksamkeit, Lob und Tadel, Zurechtweisung etc., eben all das, was man von einer guten Mutter auch erwarten darf.  

Katharina Kasper legte großen Wert auf die Ausbildung der jungen Schwestern, und das gilt vor allem und zuallererst im Blick auf die Ausbildung zur ADJC. Lange Jahre übernahm sie das selbst, bis ihre Arbeitsbelastung bei der stetig größer werdenden Gemeinschaft einfach zu groß wurde. Aber auch dann war es ihr ein großes Anliegen, den Postulantinnen und Novizinnen immer mal wieder selbst eine Unterrichtsstunde zu geben.  

Besonderen Wert legt sie auf das innerliche Leben. „Wir wollen nicht allein bei den äußeren Werken stehen bleiben; wir wollen auch besonders ein innerliches Leben führen.“ (Brief 180) – „Haltet besonders das Stillschweigen gut, dann bewahrt man am besten die innere Sammlung, und wer gesammelt ist und bleibt, gelangt zur Vereinigung mit Gott.“ (Brief 108)  

Eine gute Ausbildung – das gilt ja auch für jeden Beruf – lässt uns Wurzeln schlagen. Wir werden sicher, nicht jeder Windhauch kann uns umwehen, wir können wachsen und groß werden.  

Wenn sich die Wurzeln im Erdreich verankert haben, dann können Forderungen gestellt werden, dann können Zumutungen formuliert werden, dann ist es möglich – im Ja sagen zu den Erwartungen und Herausforderungen der Mutter oder anderer – zu erkennen, dass man Flügel hat und dass man diese Flügel tatsächlich gebrauchen kann. 

Goethe hat sicher recht. Aber wir sind sicher auch selbst dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass wir Wurzeln schlagen. Wenn wir uns in IHM fest machen, dann sind wir immer auf der sicheren Seite.

„Sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen …“, das ist Katharinas Devise.  (Brief 16)

(STH)

 

Samstag, 10. Dezember 2016

Katharina hat das Fliegen erlebt …



Als ich diesem Wort von Leonardo da Vinci begegnete, musste ich sofort an Katharina Kasper denken. Sie hat ja schon früh erkannt, dass sie Flügel hat und dass sie berufen ist, dem Adler gleich der Sonne entgegenzufliegen. Immer wieder hat sie erfahren, was es bedeutet, Gott ganz nahe zu sein. Diese Erfahrung hat ihren Alltag geprägt. Auch wenn sie sich um viele banale Dinge kümmern muss, so verliert sie nie den Himmel aus den Augen, so lebt sie doch stets himmelwärts.  

Auch dieser Brief ist ein typisches Beispiel dafür: 

„Meine liebe Schwester Firmata,
 
Ihre Mitteilungen über lhr Kinderfest haben mich sehr gefreut. Es ist freilich viel Arbeit, und Sorge bringt dieses alles. Ich wollte Ihnen sagen, dass Sie für Weihnachten sich keine Mühe machen sollen für hier, sowohl für unsere Kinder als für unsere Ökonomiegesellschaft nicht. Wir besorgen alles von hier. Das geht ja viel einfacher. Sie haben die vielen Kinder und Arme; das macht doch zu viel Arbeit für die armen Schwestern. Wenn wir im Jahre durch etwas notwendig haben, so schreibe ich Ihnen, das ist besser. Schwester Damiana, welche gestern hier war, hat uns Kapuzen und Schälchen und Handschühchelchen besorgt. Wir wollen uns umso mehr sammeln in der heiligen Adventszeit und beten und uns vorbereiten auf die schöne Zeit der Gnaden, uns umso würdiger machen, wieder mehr mit Mut und Vertrauen den heiligen Willen Gottes erfüllen zu wollen, … dem Herrn mit Eifer dienen, ihn lieben. Was ist denn nur noch schön auf dieser Welt, als für Gott leben und ihm treu dienen…“ (Brief 223) 
 
 
„Was ist denn nur noch schön auf dieser Welt, als für Gott leben und ihm treu dienen…“ – Das kann nur ein Mensch schreiben, der seine Flügel gebraucht und seine Augen himmelwärts gerichtet hat; der dort gewesen ist und den es immer wieder dorthin zieht. 

Vergessen Sie nicht, dass Sie Flügel haben …!

(STH)

Samstag, 3. Dezember 2016

Auf Weihnachten vorbereiten


Wieder hat die Adventszeit begonnen. Morgen feiern wir schon den zweiten Advent. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Das gilt ja auch für die Zeit, die noch vor uns liegt, und wir müssen aufpassen, dass die ach so besinnliche Adventszeit nicht wieder in die stressichste Zeit des Jahres ausartet. Vor langer Zeit sagte mal ein Pater zu mir: „Wir klagen immer über den Stress in der Adventszeit. Für Maria und Josef war die Zeit bis zur Geburt des Kindes auch eine besinnliche Zeit. Die beiden waren auf dem Weg nach Bethlehem, und Maria war hochschwanger.“ 
 


Da ist was dran, nicht wahr? Und doch, irgendwie haben wir immer das Empfinden, dass Stress in der Adventszeit nicht passt. War das nicht schon immer so? Katharina Kasper kannte das auch. „Es kommt jetzt wieder die schöne Adventszeit, aber auch zugleich die unruhige Zeit, wo es viel, viel Schreibereien und manches andere zu tun gibt“, schreibt sie 1890 an Schwester Secunda (Brief 177). 

Es gibt viel zu tun, ja. Und doch darf man dabei nicht vergessen, dass wir uns vorbereiten sollen auf das Kommen des Herrn. „Gott kommt den Menschen entgegen – als Mensch unter die Menschen.“ (Papst Benedikt XVI.) Das ist ein Geheimnis, über das wir nicht genug staunen können. 

Aber wie sollen wir uns vorbereiten?

„Wir wollen uns umso mehr sammeln in der heiligen Adventszeit und beten und uns vorbereiten auf die schöne Zeit der Gnaden, … wieder mehr mit Mut und Vertrauen den heiligen Willen Gottes erfüllen zu wollen, … dem Herrn mit Eifer dienen, ihn lieben.“ (Brief 223) 

„Wir haben schon fleißig gebetet vom ersten Tage des Adventes zum lieben Jesuskinde um eine reichliche Bescherung … Es versteht sich ganz von selbst, um die geistigen Gaben zuerst zu bitten. … Die Austeilung der geistigen Geschenke überlassen wir dem lieben, göttlichen Kinde selbst.“ (Brief 115) 

Wie sollen wir uns vorbereiten? Katharina gibt konkrete Tipps:

  1. Mit Mut und Vertrauen den Willen Gottes erfüllen
  2. Dem Herrn eifrig dienen und ihn lieben
  3. Den Herrn um geistige Gaben bitten
Das sind eigentlich keine schweren Übungen, nicht wahr? Und doch steckt unendlich viel dahinter. Schauen Sie genau hin. Es geht um den Willen Gottes, es geht um das Dienen, es geht um geistige Gaben. 

Es sind keine schweren Übungen. Aber es ist eine Herausforderung.

Packen wir es gemeinsam an. Wir haben noch drei Wochen Zeit. Es lohnt sich.

(STH)