Katharina adlergleich

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Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 24. September 2016

Kreuz und Leiden – notwendig?

„Der heilige Wille Gottes möge geschehen in allem und überall. Wir dürfen und wollen nicht klagen über Kreuz und Leiden, welche ja so notwendig für uns sind. Ja möchten wir nur recht würdig sein, für Gott Leiden und Verachtung ertragen zu können.“ (Brief 33)

Kreuz und Leiden sind notwendig für uns – na ja, wahrscheinlich denken Sie anders darüber. Es ist nur menschlich, wenn wir denken: „Kreuz und Leiden brauchen wir nicht.“

Katharina Kasper denkt da ganz anders. Und das tut sie, weil sie davon überzeugt ist, dass Gott Kreuz und Leiden zulässt. Und seinen Willen akzeptiert sie bedenkenlos, vorbehaltlos. Das ist für sie kein Problem.

Ein Problem ist für sie die Ungewissheit: Sind wir würdig, für Gott Kreuz und Leiden zu tragen?

Damit klingt ein weiterer Gedanke an, der es ihr leichter macht, Kreuz und Leiden zu tragen: Sie tut es für Gott. Es ist sozusagen ein Geschenk, das sie Gott macht. Sie trägt das, was ihr schwerfällt, aus Liebe zu ihm. Es ist also eine Möglichkeit, Gott ihre Liebe zu zeigen.






Können wir auch unwürdig sein, Kreuz und Leiden zu tragen? Ich denke, da klingt an, dass wir das Kreuz durchaus als Last empfinden können, dass wir es ablehnen, dass wir uns ihm widersetzen können. Wenn wir so reagierten und handelten, wären wir des Kreuzes unseres Herrn nicht würdig. Unser Kreuz ist ja letztlich nichts gegen das Kreuz, das er für uns getragen hat. 






Warum aber sind – so Katharina – Kreuz und Leid notwendig für uns? Ich glaube, Katharina hat da mehreres im Blick:
  1. Leid und Kreuz lassen uns erkennen, dass wir schwache Menschen sind, abhängig von der göttlichen Hilfe. Letztlich trägt dies zur Demut und Dankbarkeit bei.
  2. Leid und Kreuz machen uns menschlicher, verständnisvoller, barmherziger unseren Mitmenschen gegenüber, die auch ihr Kreuz und Leid zu tragen haben.
  3. Leid und Kreuz helfen uns, Gott nahe zu kommen, wenn wir unser Kreuz mit dem seinen verbinden, wenn wir zulassen, dass er dies an uns wirkt.

„Der heilige Wille Gottes möge geschehen in allem und überall. Wir dürfen und wollen nicht klagen über Kreuz und Leiden, welche ja so notwendig für uns sind. Ja möchten wir nur recht würdig sein, für Gott Leiden und Verachtung ertragen zu können.“ (Brief 33)
STH