Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 20. August 2016

Eine Sprache zum Nachdenken

Manchmal ist einem Katharinas Sprache doch echt fremd. Dann merkt man, dass sie doch aus einem anderen Jahrhundert kommt. Aber wir sollten ihre Worte nicht einfach beiseitelegen – bringt mir ja doch nichts. Nein, gerade dann, wenn wir auf dem ersten Blick nichts mit ihnen anfangen können, sollten wir über ihre Worte nachdenken. Und wir werden erkennen, wie aktuell sie heute noch sind; und – sie bringen uns was.


So eine schwierige Aussage habe ich in Brief 25 gefunden:
„Was verlangt der liebe Gott von einer jeden von uns? Und die Antwort können wir uns leicht geben: wollen wir glücklich sein in Gott, so müssen wir aus uns selbst herausgehen, uns losschälen und entäußern von unserer verkehrten Selbstliebe und die verkehrte Welt hassen und verabscheuen. Sind wir frei von dieser verkehrten Selbstliebe und ihrem Anhange, so ist unsere Seele auch befreit von ihren bitteren Wirkungen und Aufregungen.“

Stimmt doch, was ich gesagt habe, oder? Aber – klicken Sie nicht einfach weg. Bleiben Sie.

„Wir müssen aus uns selbst herausgehen, uns losschälen und entäußern von unserer verkehrten Selbstliebe und die verkehrte Welt hassen und verabscheuen.“
Ich glaube, Katharina Kasper will uns nichts anderes sagen, als dass wir offen bleiben für den Mitmenschen, dass wir auf ihn zugehen.
Wenn ich eine Frucht schäle, dann befreie ich sie von der Schale. Wenn ich mich entäußere, dann entferne ich das Außen und lege das Innen frei. Es geht also um Freiwerden, Befreiung, und zwar von der verkehrten Selbstliebe.

Wir sollen uns selbst lieben; sonst können wir auch nicht den Nächsten lieben. Aber Egoismus macht uns unfrei und kapselt uns ab vom Mitmenschen. Der Egoismus gehört auch zu der „verkehrten Welt“. Damit ist eigentlich alles gemeint, was Leben beeinträchtigt, schadet, vielleicht zerstört. All das sollen wir verabscheuen und meiden.

Also, das Wort ist gar nicht so schwierig, oder? Im Klartext: Wir sollen gegen unseren Egoismus angehen und auf den Mitmenschen zugehen. Wir sollen uns frei machen von allem, was nicht gut ist, und –

wir werden glücklich sein. Es ist einen Versuch wert, oder?

STH