Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 2. Juli 2016

Ruhe finden

„Die Schwestern können ja zur Erholung abwechselnd alsmal hierher kommen.“ (Brief 66) So schreibt Katharina Kasper 1881 an Sr. Secunda, die seit einigen Jahren Oberin in England ist und dort mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Interessant finde ich diesen Satz aus zwei Gründen.
Zum einen ist es für Katharina eine Selbstverständlichkeit, dass die Schwestern Erholung brauchen. Ihre Aufgaben sind so vielfältig und anstrengend und die Umstände so hart, dass man auf jeden Fall mal Abstand nehmen muss, um wieder funktionstüchtig zu sein.
Zum anderen ist Katharina auch offen dafür – ermutigt sogar dazu -, dass die Schwestern in England auch Erholung im Mutterhaus in Deutschland machen – was ja nicht gerade vor der Haustür liegt.

Also, Katharina weiß um die Wichtigkeit der Erholung – wir sprechen heute von Ferien – und ermuntert auch dazu. Ein Ziel der Erholung ist für Katharina: Ruhe finden. Aber: „Wir haben es ja schon alle erfahren, dass unsere Seele eher keine Ruhe findet, bis dass sie Ruhe gefunden in Gott.“ (Brief 72) Das wiederum bedeutet, richtige Ferientage binden Gott mit ein, suchen seine Nähe und erkennen seine Spuren auch in diesen Lebenstagen. „Wandeln wir so in Gottes Gegenwart, dass … der liebe Gott alles sehen kann. Suchen wir dem lieben Gott allein gefallen zu wollen, Seine Ehre zu fördern, so gelangen wir zur Vereinigung mit dem lieben Gott. Wir finden Frieden, Ruhe in unseren Seelen …“ (Brief 72)


 Am Dienstag darf ich in Ferien fahren und freue mich darauf, nicht zuletzt deshalb, weil Katharina da sehr verständnisvoll ist. Ich versuche, Ihnen samstags eine „Denkpause“ zukommen zu lassen. Das heißt nicht, dass Sie sich eine Pause vom Denken nehmen sollen. Ganz im Gegenteil. Denkpause bedeutet: Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit zum Denken, nachzudenken. Sie sollen doch die nächsten drei Wochen nicht auf Katharina verzichten.

Aber vergessen Sie nicht: „Nichts außergewöhnliches verlangt der liebe Gott von uns …“ (Brief 209)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit. Und wenn Sie auch in Ferien gehen – erholen Sie sich gut! Bleiben Sie behütet!
STH