Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Segne das Alte und segne das Neue …

„Obwohl man ja beim Jahreswechsel nur immer eins und dasselbe zusagen und zu schreiben hat, so möchte ich doch in diesen Zeilen, die ich an Euch, meine lieben Schwestern, richte, ganz besonders erinnern, für die Gnaden und Wohltaten, die der Herr uns gerade in diesem Jahre so reichlich gespendet hat, recht kindlich und mit demütigem Herzen zu danken.“ (Brief 105)

„Menschlich gedacht, wäre das Jahr [2015] ein hartes gewesen; aber im Glauben betrachtet, war es ein Jahr der Gnaden und Huld des Herrn; denn Kreuz und Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes. Dem Herrn Dank für alles, ja tausend Dank für alle Wohltaten. Was soll ich denn für das neue Jahr Ihnen, meine guten Schwestern, besonders ans Herz legen und empfehlen? O gewiss nicht viel und doch alles, was uns glücklich machen kann in Gott.“ (Brief 81)

„Wir wollen mit Gottes Gnade das alte Jahr schließen nach Gottes heiligem Willen, der wolle alle unsere unvollkommenen Werke durch seine Verdienste ersetzen, wo wir es haben fehlen lassen. Mit Vertrauen wollen wir das kommende Jahr anfangen … Möchte der Herr selbst unser Führer sein im neuen Jahr.“ (Brief 181)

Katharina Kaspers Worten schließe ich mich an.
Gott segne Sie und all Ihr Tun im Neuen Jahr 2016!

Ich freue mich, wenn Sie „Katharina adlergleich“ auch 2016 – im fünften Jahr! - die Treue halten!
STH





Freitag, 25. Dezember 2015

Ein kühner Traum wird Realität!

Der kühnste Traum
ist überstiegen

Das nicht zu Hoffende
geschehn

Gott ward ein Mensch

Mit ein em Worte
ist´s zu malen

Denn Gestalt nahm
an DAS WORT

Im sichtbar Gewordenen
bleibt das Unsichtbare
 Geheimnis 
                                        
                                                   Inkarnation
                                                  (sms)

„Meine herzlichsten Wünsche zu Weihnachten und Neujahr sollen nicht bestehen in vielen Worten und Ermahnungen, sondern ich möchte Euch von ganzem Herzen wünschen die allerinnigste, demütigste und zugleich die großmütigste Hingabe an Gott …“ (Katharina Kasper, Brief 80)


„Ich meine, keine Wünsche seien so wichtig, so schön und auch so notwendig als den Frieden allen, die einen guten Willen haben, zu wünschen. Friede im Herzen und Hause macht uns alle glücklich.“ (Katharina Kasper, Brief 180)

Samstag, 19. Dezember 2015

Geschenke zu Weihnachten

Haben Sie Ihre Weihnachtspost schon auf den Weg gebracht? Ich muss gestehen, ich habe noch nichts geschrieben. Ich bin kein so eifriger Weihnachtskartenschreiber.

Katharina Kasper hat auch Weihnachtsbriefe geschrieben. In ihrer Zeit war die Post ja noch nicht so schnell; vor allem über den „großen Teich“ brauchte so ein Brief schon seine Zeit. Ja, und Emails gab es noch nicht, mit denen man ja auch „kurz vor zwölf“ noch auf der sicheren Seite ist. Das bedeutete, dass sie schon früh an Weihnachten denken und schon früh zu schreiben anfangen musste.

Ihren Weihnachtsbrief 1877 (Brief 61) schreibt Katharina schon am 19. November. Die Adressatin ist Schwester Bartholomäa, die Oberin einer Niederlassung in Carlyle/ Illinois ist. Sie schreibt:

„Da, so Gott will, mein Briefchen gegen Weihnachten bei Ihnen eintreffen kann, so wünsche ich von ganzem Herzen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und zugleich ein glückseliges Neujahr. Alle lieben Schwestern vereinigen ihre Wünsche mit den meinigen. Besonders wollen wir aber alle recht beten, dass der liebe Gott unsere Wünsche verwirklichen möge für eine jede von Ihnen und auch alle in Jesu glücklich machen möge, Ihnen geben wolle einen  großen Frieden, Liebe und Eintracht und eine tiefe, begründete Demut sowie einen großen Eifer für Ihren heiligen Beruf.“


Katharina ist da ganz realistisch: Wir haben Wünsche zu Weihnachten, und wir dürfen Gott auch um die Erfüllung dieser Wünsche bitten. Aber sie bleibt nicht bei „natürlichen“ Wünschen stehen. Es geht ja um viel mehr; und auch das kann nur Gott uns schenken: Frieden, Liebe, Eintracht, Hingabe und Eifer im Ordensberuf. Wir können hinzufügen: Hingabe und Eifer in Ehe und Familie.

Letztlich geht es um das Glück in und mit Jesus. Ein Geschenk, das uns nur Er machen kann. Wir aber müssen es wollen und offen sein für seine Gaben.

Da kommt mir gerade ein Gedanke: Ich könnte Katharinas Worte in meinen Weihnachtsgrüßen benutzen. Ich bin gespannt, wie die Adressaten reagieren …

STH

Samstag, 12. Dezember 2015

Werke der Barmherzigkeit

Können Sie etwas mit den so genannten „Werken der Barmherzigkeit“ anfangen? Es gibt sieben davon. Aber ich bin ganz ehrlich: Meistens bekomme ich nicht alle zusammen. Es ist gut, wenn man weiß, wo man nachschauen kann.

Ja, und da habe ich dann entdeckt, dass man zwischen den leiblichen und den geistigen Werken der Barmherzigkeit unterscheidet.
Die leiblichen Werke:             Hungrige speisen
                                               Durstige tränken
                                               Nackte bekleiden
                                               Fremde aufnehmen
                                               Kranke pflegen
                                               Gefangene besuchen
                                               Tote begraben.
Die geistigen Werke:              den Zweifelnden recht raten
                                               die Unwissenden lehren
                                               die Sünder zurechtweisen
                                               die Betrübten trösten
                                               Beleidigungen verzeihen
                                               die Lästigen geduldig ertragen
                                               für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten. 

Durstige tränken - Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC.

Katharina Kasper kannte diese „Werke der Barmherzigkeit“, darüber besteht kein Zweifel, auch wenn sie nur ganz einfach schreibt: „Beten wir besonders, dass in der ganzen Gemeinschaft Gott mit großem Eifer gedient wird durch alle Übungen, dass Gott nicht beleidigt wird, dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen, die Kinder gut angeleitet werden. Ja, meine guten Kinder, so werden wir sicher unser Ziel erreichen.“ (Brief 101) Und – Katharina setzt voraus, dass ihre Leserinnen die „Werke“ auch kennen; und das ist sicher so.


Die Werke der Barmherzigkeit zu tun, ist ein Weg, um das Ziel zu erreichen, d.h. um zu Gott zu gelangen. Und was zur Zeit Katharinas gilt, gilt heute ganz genauso. Jetzt könnten Sie sagen: Die Not heute sieht anders aus. Die leiblichen Werke zum Beispiel greifen nicht mehr. Ist das wirklich so?

Wie viele Menschen hungern und dürsten nach Liebe, Anerkennung, Glauben?
Wie viele Menschen werden ihrer Würde beraubt, weil sie alt oder krank sind?
Wie viele Menschen suchen heute Zuflucht und Sicherheit in unseren Städten und Dörfern?
Wie viele Menschen leiden an Missachtung, an Depressionen …?
Wie viele Menschen sind gefangen in ihren Vorurteilen, in ihren Ängsten, in ihren Komplexen?
Wie viele Menschen wissen gar nicht mehr, was Leben bedeutet?

Wie viele Zweifelnde, Unwissende, Sünder, Betrübte, Beleidigte, Lästige Menschen kennen wir?
„Beten wir besonders …, dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden …, so werden wir sicher unser Ziel erreichen.“

Lassen Sie uns nicht müde werden …
STH


Samstag, 5. Dezember 2015

Barmherzigkeit – was ist das?

In diesen Tagen eröffnet der Papst das „Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit“. Was verbinden Sie mit Barmherzigkeit? Die Definition im Wörterbuch ist mir zu kurz gefasst, eigentlich wenig aussagekräftig.

In den vielen Briefen, die Katharina Kasper in ihrem Leben schreibt, kommt das Wort „Barmherzigkeit“ sechsmal vor. Zum einen fordert sie auf zu Vertrauen auf „Gottes Macht und Barmherzigkeit“. Die Verbindung Macht und Barmherzigkeit kommt zweimal vor. Gemeint ist das Vertrauen darauf, dass Gott alles möglich ist. Wenn er da und dabei ist, dann ist immer Gelingen angesagt. Gemeint ist weiter, dass Gott den Menschen kennt und somit auch seine Schwächen. Damit geht er aber nachsichtig und in Liebe um.



Zum anderen ist es für Katharina Kasper ein Akt der Barmherzigkeit, dass Gott die Gemeinschaft der ADJC ins Leben gerufen hat, die eigene Berufung ist ein Handeln Gottes in Barmherzigkeit. Katharina weiß um ihre Grenzen und Schwächen, auch sie ist nicht frei von Sünden. Aber darauf schaut Gott nicht. Ihm ist der Mensch wichtig, mit dem er und durch den er Großes vorhat.

Und das gilt auch für die Schwestern, die die Gemeinschaft der ADJC bilden. Da gibt es Grenzen, Schwächen, Menschlichkeiten in Mengen. Aber Gott schaut auf den einzelnen Menschen, und der ist ihm so wichtig, dass er alles andere übersieht.

Ja, und damit liegt Katharina ganz auf der Linie unseres Papstes. Der schreibt: Das Geheimnis der Barmherzigkeit „… ist Quelle der Freude, der Gelassenheit und des Friedens. Es ist Bedingung unseres Heils. … Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott uns entgegentritt. … Barmherzigkeit ist der Weg, der Gott und Mensch vereinigt, denn sie öffnet das Herz für die Hoffnung, dass wir, trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer Schuld, für immer geliebt sind.“ (Misericordiae vultus, Verkündigungsbulle, S. 5/6)

Katharina Kasper schreibt: „Haben wir doch ganz besonders ein großes Gottvertrauen auf Gottes Macht und Barmherzigkeit, und wir werden nicht zu Schanden werden.“ (Brief 45)

Wie tröstlich und hoffnungsvoll!
STH