Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 13. Juni 2015

Was tun …?

„ … nach allen Erfahrungen, die man macht mit sich und andern, bleibt nichts übrig, wenn wir beharrlich bleiben wollen und unsere Seligkeit erreichen, als den Weg der Nachfolge Jesu Christi zu gehen, ja, ihn ernstlich zu wandeln und alle Klippen zu übersteigen und durch alle Schwierigkeiten hindurch zu schreiten, die wir auf diesem Wege finden.“ (Brief 8)

Immer wieder muss ich staunen, wie aktuell, wie zeitlos, wie modern Katharina Kaspers Aussagen sind. Was sie hier 1867 schreibt, könnte man auch heute schreiben, finden Sie nicht?

Die Erfahrungen, die man mit sich selbst und erst recht mit anderen macht, können einen ja schon mal
verzweifeln lassen. Nicht selten würde man gerne ganz anders sein als man ist, und die anderen entsprechen häufig nicht unseren Vorstellungen und Erwartungen vom Guten und Ehrlichen, Echten.
Bei allem, was wir erfahren, wollen wir aber wir bleiben, unseren Weg nicht verfehlen und unser Ziel erreichen. „Unsere Seligkeit“, das ist unser Friede, der letztlich Gott ist.
Und dieses Ziel erreichen wir auf dem „Weg der Nachfolge Christi“.

Verwelkte Rosen (Günther Schad/pixelio)
Vielleicht fragen Sie jetzt zweifelnd, wieso? Katharina war davon überzeugt, dass Jesus uns ganz klar gezeigt hat, wie wir gut leben können, was unser Leben wertvoll macht und wie es mit ihm zu einem Leben in Fülle wird. Das heißt nicht, dass es keine Probleme und Schwierigkeiten auf diesem Weg gibt. Aber mit Jesu Hilfe ist das alles zu bewältigen.

Katharina schreibt weiter: „Bitten und flehen wir doch zu Gott dem Herrn um himmlisches Licht, damit wir unsern Herrn und Gott erkennen, ihm dienen und ihn lieben, damit wir uns erkennen und unsere weltliche und selbstsüchtige Liebe verabscheuen und ertöten.“ (Brief 8)

Klar, das ist die Sprache des 19. Jahrhunderts. Aber von der Sache her hat sie doch recht, oder? Wie wenig kennen wir uns selbst! Wie wenig wollen wir wahrhaben, dass wir auch egoistisch sind! Wie blind sind wir für die Tatsache, das der Egoismus, die Selbstsucht das Leben zur Hölle macht. „Bitten wir um himmlisches Licht, damit wir Gott erkennen“ und ihm mehr Raum geben in unserem Leben. Wenn wir das tun, ist da immer weniger Platz für das Ego.

Das hört sich alles so einfach an, denken Sie jetzt vielleicht. Aber eigentlich ist es auch ganz einfach. Denn: „Tun wir, was wir können; mehr verlangt Gott nicht von uns.“ (Brief 203)

„Den Weg der Nachfolge Jesu Christi ernstlich gehen“, - uns werden die Augen aufgehen …

STH