Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 4. April 2015

Frohe Ostern!

Frieden im Heiligen Land – dass ist ein Wunsch, der gerade an den Hochfesten der Christenheit immer wieder ganz laut wird. Es fällt zunehmend schwer, daran zu glauben, dass dieser Friede irgendwann einmal Wirklichkeit wird.

„Die Zukunft hat der Auferstandene versprochen - Friede auf dieser Erde hat er nicht versprochen.“ Dieses Wort stammt von keinem geringeren als Aurelius Augustinus. Vielleicht geht es Ihnen wie mir: Ich will diesem Wort nicht zustimmen. Hat Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung nicht den Frieden zugesprochen? Ja, das hat er. Aber wie ging es weiter mit ihnen? Sie wurden verfolgt, getötet.

Welchen Frieden hat er ihnen zugesprochen? Jesus wird da ganz deutlich: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ (Joh 14,27)

Jesu Frieden ist ein anderer Frieden, ein Frieden, den wir in ihm haben. „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.“ (Baruch de Spinoza) Geht Jesu Frieden in diese Richtung? Ja, und wenn wir diese Tugend lebten, diese Geisteshaltung uns aneigneten, - wäre dann Krieg noch möglich?

Katharina Kasper kommt in ihren Briefen immer wieder auf den Frieden zu sprechen. Katharina gibt auch ein paar Hinweise, wie Frieden möglich werden kann. „Wandeln wir so in Gottes Gegenwart, dass … der liebe Gott alles sehen kann. Suchen wir dem lieben Gott allein gefallen zu wollen, Seine Ehre zu fördern, so gelangen wir zur Vereinigung mit dem lieben Gott. Wir finden Frieden, Ruhe in unseren Seelen, Ergebung in den göttlichen Willen. … O möge der liebe Gott doch helfen und den langersehnten Frieden geben.“ (Brief 72)

Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen. Ich wünsche Ihnen zum Osterfest den Frieden des Auferstandenen, der uns dann gegeben ist, wenn wir – wie Katharina sagt – Gott den Raum in unserem Leben geben, der ihm zusteht.
STH