Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 21. März 2015

Kreuzesliebe?!

Das ist schon ein komisches Wort, oder? Das Kreuz lieben – das ist doch wohl etwas viel verlangt, oder? Auch wenn sie selber das vielleicht konnte, dann kann Katharina das doch nicht von anderen erwarten, oder?

Drei Fragen – drei Antworten:
Ja und nein; denn dieses Wort hat etwas mit Mystik zu tun. Stimmt, das Kreuz zu lieben, ist etwas viel verlangt. Doch, das kann sie erwarten, weil sie ja unter Kreuzesliebe etwas anderes versteht.

„[Jesus] hat die Kreuze getragen für uns sein ganzes Leben, von der Krippe bis auf Golgatha, wo er am Kreuze für uns gestorben. Diese Kreuzesliebe unseres göttlichen Heilandes ahmen wir nach. Sein Leben war aus Gott, und so erfüllte er nur in allem den heiligen Willen Gottes und besann sich keinen Augenblick, etwas anderes zu wollen noch zu tun.“ (Brief 68)

Kreuzesliebe meint bei Katharina also die Liebe, mit der Jesus sein Kreuz getragen, mit der er am Kreuz gestorben ist. Kreuzesliebe ist Jesu Liebe zum Vater, mit der er immer dessen Willen tun wollte.

Wenn Katharina uns nun auffordert: „Beten wir … so recht innig um die wahre Kreuzesliebe, die uns mächtig anregt, alles Schwere und Bittere, was uns schwachen Menschenkindern hart ankommt, zu ertragen und uns zu entsagen.“ (Brief 107), dann weiß sie genau, dass diese Kreuzesliebe das eigene Schwere und Bittere nicht wegnimmt, aber dass sie das Ertragen erleichtert. Wenn man nämlich das eigene Kreuz mit Jesu Kreuz vergleicht, bleibt es immer ein Kreuzchen.

„Beten wir täglich um die wahre Kreuzesliebe, damit wir durch Gegenliebe unserm göttlichen Heiland entgegenlieben.“ (Brief 107) Unsere Gegenliebe – das ist das Ertragen all des Schweren, das uns auferlegt wird. Und mit dieser Liebe sollen wir ihm entgegenlieben. Ist das nicht ein toller Gedanke?

STH