Wenn
ich nun zu euch spreche, so sind wir uns schon oft begegnet, ich bin nicht laut
und rufe auch nicht zu großen Aktionen in den Gemeinschaften und Gruppen auf.
Leider hattet ihr, wie so oft, keine Zeit, um stehen zu bleiben, ganz da zu
sein. Wenn ihr mich in Eurem Herzen sucht, dann entdeckt ihr mich auf dem Weg
zu den Armen und Ausgegrenzten, in eurem Umfeld, in eurer Stadt und eurem Dorf,
in den Häusern und auf den Straßen, an den Ecken und in den Höfen, bei den
Familien und den Kranken, an den vielen Arbeitsplätzen und in den Büros, in
eurem Dorf und eurer Stadt, neben dir im Bus, aber auch
weit weg in anderen Ländern. Kein Weg ist mir zu weit.
Wir
sind uns schon oft begegnet. Ihr seid sehr beschäftigt im Beruf, in der Familie
und im normalen Leben. Ich sehe, ihr seid schon recht beladen mit all dem, was
ihr erledigen oder besonders perfekt machen wollt oder auch müsst. Ich selber
war nicht so perfekt, sondern ich musste von Kind auf viele Erfahrungen machen.
Diese Erfahrungen haben mir andere Wege gezeigt zu den Menschen. Ihr seid sehr
gehetzt und habt immer etwas zu erledigen. Was ihr erledigt, das tut ihr sehr
eilig und ihr sagt, ihr habt keine Zeit, es warten Termine, Besprechungen,
Konferenzen, Sitzungen, Treffen und Einkäufe.
Ja, sehr oft begegne ich
euch, ihr entdeckt mich bei mit den Armen, den Ausgegrenzten, den Flüchtlingen
- ihnen bin ich besonders nahe, weil ich selbst erfahren habe, was es
heißt, in Armut zu leben, in einer armen
Zeit.
Eure Zeit heute ist anders,
ihr lebt in einer Zeit der Unruhen und Kriege, aber auch der Fülle und vielen
Möglichkeiten, der vielen Kontakte, aber auch einer menschlichen Armut an Liebe
und Glaube.
Sind eure Termine so
wichtig? Eure Besprechungen und Sitzungen so reich an guten Ergebnissen, so
praktisch und hilfreich? Sind eure Gottesdienste wirklich noch mit Freude, Zeit
und Leben gefüllt? Gott hat uns Zeit, Freude und Leben geschenkt!
Heute begegne ich auch dir,
euch allen, denen es an Einfachheit mangelt. Ich gehe mit euch durch diese Zeit
und lebe mit euch eure menschliche Armut, aber auch eure Stärken, die so viele unterschiedliche Gesichter
haben. Euch bin ich nahe!
Versteckt euch nicht hinter
den Mauern der Armut. Kommt heraus habt keine Angst, in euch steckt mehr Kraft
als ihr denkt.
Katharina, wir alle,
die in dieser Zeit leben, sind arm
geworden an Menschlichkeit, arm an Phantasie und neuen Ideen, an Liebe und
Zuwendung, Geduld und Achtsamkeit.
Einfach leben fällt uns ehrlich gesagt nicht leicht. So vieles ist uns
Gewohnheit geworden und damit leben wir auch zeitgemäß und angepasst. Aber ist
es das, was unser Leben wirklich erfüllt? Mit Mut und Phantasie, offenen Augen
und offenen Herzen will ich den einfachen Weg zu den Menschen ganz neu entdecken.
Nimm mich mit auf Deinem
Weg und lehre mich im Alltag, den kleinen Schritt eines Neuanfangs.
(M.R.)