Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 27. Dezember 2014

Vorbild Heilige Familie!?

Am Sonntag feiert die katholische Kirche das „Fest der Heiligen Familie“. Es kann schon sein, dass wir heutigen Zeitgenossen nicht mehr so viel mit diesem Gedenktag anfangen können in einer Zeit, in der es ja immer weniger „richtige“ Familien gibt. Heute streitet man ja schon darüber, was eine „richtige“ Familie ist. Vielleicht verwundert Sie das aber trotzdem, dass die „Heilige Familie“ für Katharina Kasper ganz wichtig war. Einige Male erwähnt sie sie in ihren Briefen.

Die Heilige Familie? Gemeint sind natürlich Maria, Josef und das Jesuskind.
„Die heilige Familie müssen wir ja ganz besonders verehren und nachahmen,“ so schreibt sie beispielsweise (Brief 239); und sie fordert auch dazu auf, sich die heilige Familie zum Vorbild zu nehmen. Aber warum?

Die heilige Familie war arm – zur Zeit der Geburt Jesu sowieso; und dann mussten sie flüchten und – obwohl Gottes Sohn bei ihnen war – ganz demütig den untersten Weg gehen, um das Kind zu retten und zu überleben. Wahrscheinlich war das Schicksal der Flüchtlinge damals nicht anders als heute – viel Schmach und Verachtung müssen sie ertragen, ein schweres Kreuz tragen.


Katharina Kasper schreibt: „Die heilige Familie ist ja unser Vorbild, dem wir nachfolgen sollen in allen Tugenden. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, den reichsten Gottessegen, welches das göttliche Kind so sehr geliebt hat in seinem ganzen Leben: die Armut, Demut und Schmach und das Kreuz …“ (Brief 131)

Die Tugenden, die Armut und Demut sind ganz wichtig für Katharina.
„Sie müssen aber recht dankbar sein, aber auch ein heiligmäßiges Leben führen, innerlich und äußerlich, damit Sie in der Tat auch das Glück genießen der Armut und Einfachheit, Demut, Gehorsam sowie die übrigen Tugenden nachzuahmen, welche die heilige Familie gelehrt durch Wort und Tat.“ (Brief 134)

Sicher könnten wir da noch einiges lernen, wenn wir die heilige Familie mal mehr in den Blick nähmen …

STH

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

„Was soll ich denn Ihnen … wünschen? Den Frieden, welchen die Engel verkündigt, Friede den Menschen, welche einen guten Willen haben. O wie tröstlich: die einen guten Willen haben, sollen schon den Frieden haben. Ja, von Herzen wünsche ich … Frieden im Herzen und Hause. O wie glücklich werden wir sein, wenn wir ihn besitzen …“ (Brief 181)

„Ich meine, keine Wünsche seien so wichtig, so schön und auch so notwendig als den Frieden allen …, die einen guten Willen haben, zu wünschen. Friede im Herzen und Hause macht uns alle glücklich, wenn einmal das Geräusch der bösen Leidenschaft gedämpft ist und Ruhe in der Seele, in allen Werken und Handlungen ist.“ (Brief 180)

Ich schließe mich Katharina Kaspers Weihnachtswünschen an.

Frohe, gesegnete und friedvolle Weihnachtstage wünsche ich Ihnen. Möge es uns geschenkt werden, dass wir das Geheimnis der Heiligen Nacht ein klein wenig erfahren und begreifen.
STH

Krippe in der Klosterkirche des Mutterhauses  der ADJC

Samstag, 20. Dezember 2014

Der Herr ist nah!

Schon feiern wir den vierten Advent. Nur wenige Tage noch, dann feiern wir die Geburt unseres Herrn. Wie schnell die Zeit verging! Ob wir sie in rechter Weise genutzt haben, - das kann nur jede und jeder für sich selbst beurteilen. Aber diese Frage darf ich Ihnen sicher stellen: Haben Sie um eine reiche Bescherung der geistigen Gaben gebetet?

Sie erinnern sich, nicht wahr? Katharina Kasper schreibt einmal:

„Wir haben schon fleißig gebetet vom ersten Tage des Adventes zum lieben Jesuskinde um eine reichliche Bescherung für die ganze Gemeinschaft und jedes einzelne Mitglied derselben. Es versteht sich ganz von selbst, um die geistigen Gaben zuerst zu bitten.“ (Brief 115)

Ich bin ganz ehrlich – ich habe nicht immer daran gedacht. Aber: noch habe ich ja Zeit. Sozusagen last minute. Ich will den Herrn noch inständig bitten um die geistigen Gaben - für mich und meine Gemeinschaft und die Menschen, die mir anvertraut sind. Was müssen wir unter „geistigen Gaben“ verstehen? Was versteht Katharina darunter?

 Zuerst gehören dazu Glaube, Hoffnung und Liebe – „Wir müssen in diesen gefahrvollen Zeiten einen tiefen, lebendigen Glauben in uns tragen, gründliche Religion der Kirche besitzen, zweitens ein großes und festes Vertrauen auf Gott muß uns beseelen, wodurch wir alles von Gott hoffen und in allem auf den Herrn vertrauen, und drittens muß uns beglücken die leidenschaftliche Liebe Gottes.“ (Brief 68)

Sicher versteht Katharina auch die Kreuzesliebe darunter: „Alle Heiligen hatten eine große Kreuzesliebe zu unserm gekreuzigten Heiland. Prüfen wir denn unsere Kreuzesliebe, wie wir dem lieben Heiland nachfolgen. Werden wir demütiger, geduldiger, sanftmütiger, verträglicher, opferwilliger, nachsichtiger mit den Schwächen und Gebrechen des Nächsten, mitleidiger gegen Arme und Notleidende, dankbar für jedes Leiden?“ (Brief 101)

Vor allem aber gehören für Katharina die Offenheit für den Willen Gottes dazu und die Bereitschaft, ihn zu tun. „Beten wir füreinander, damit der heilige Wille Gottes geschehen möge und wir die heilige Gleichförmigkeit erlangen mit dem göttlichen Willen Gottes.“ (Brief 114)

Beten wir um eine reichliche Bescherung. Und das göttliche Kind wird dann zuteilen, was es will und was wir brauchen.
STH


Samstag, 13. Dezember 2014

Einfach freuen …!!!

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass ganz viele Adventslieder mit „Freude“ zu tun haben? Immer wieder kommt da die Aufforderung: „Freut euch!“ Das ist auch bei den Bibeltexten so, die uns in dieser Zeit begegnen. Ja, und der 3. Adventssonntag heißt auch noch GAUDETE.

Was ist der Grund zur Freude? Gott wird Mensch; er bleibt uns nicht länger fern, er wendet sich uns zu und zeigt uns seine Liebe.

Und Katharina Kasper? Welche Bedeutung hat die Freude für sie? Sie ist sich sicher: Gott schenkt die Freude – uns allen.

(FranziH/pixelio.de)

„ … der liebe Gott wünscht und verlangt ja ganz besonders, unser Glück und einzige Freude in ihm zu suchen“, schreibt sie einmal und weiß genau, dass da so manch einer eine Frage hat; nämlich: „ Wie suchen wir nun dieses große Glück, ja die einzige Freude unserer Seele? … wenn wir die Reinheit unseres Herzens erstreben, die Sünde hassen und verabscheuen, unsere unordentlichen Neigungen bekämpfen, … das Gebet und die Gnadenmittel gut gebrauchen, … und dieses alles üben und beobachten in der Absicht und Meinung: aus Liebe zu Gott …“ (Brief 64)

Das ist doch ein stolzes Adventprogramm, finden Sie nicht?

Ein andermal schreibt sie: „ … möge doch Gott … vollkommen mit seinem Geiste und mit seiner himmlischen Liebe in unsere Herzen herabgekommen sein, um uns seine sieben Gaben mitzuteilen und uns zu beseelen mit seinem heiligen Frieden und Freude. … die Zeiten und Erfahrungen, die man im Leben, in und nach dem Tode machen muß, stimmen ernst, wenn man heilig und selig werden will. Mit dem Lichte des Glaubens betrachtet, zerschmilzt jedoch aller Ernst, den man für das Heil seiner Seele hegt, in Friede und Freude des Heiligen Geistes, der, wie ich hoffe, Sie … alle beseelen wird.“ (Brief 8)

Die Freude ist göttliches Geschenk. Halten wir uns offen dafür.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten 3. Advent. GAUDETE – der Herr ist nah!
STH




Samstag, 6. Dezember 2014

Einfach ist mir sehr wichtig

Vorletztes Mal gab es an dieser Stelle einen Post zu der Frage, ob Katharina Kasper eine einfache Frau war – Sie erinnern sich!? Zu meiner großen Freude bekam ich darauf eine Rückmeldung – Gedanken zu dem Begriff „einfach“ und zu der Einfachheit Katharinas. Mit Zustimmung der Absenderin darf ich sie heute hier mitteilen:

Einfach ist mir sehr wichtig, schon in meinem ganz normalen Alltag. Denn, wir müssten viel einfacher Leben, um die Menschen zu erreichen. 
Ich entdeckte es geradezu in Katharina.

Einfach ist mir wichtig, da wir sehr anspruchsvoll im Leben geworden sind. Funktioniert das Allereinfachste im normalen Alltag nicht, beschäftigt es uns den ganzen Tag. Es hält uns gefangen und setzt nichts mehr frei, um einfach zu sein oder zu handeln.

Einfach ist für mich in Zusammenhang mit Katharina folgendes: 
sie kam ganz natürlich mit den schwierigsten Problem zurecht, sie löste Aufgaben auf eine einfache und unkomplizierte Weise; man würde heute sagen: eine unbürokratische, schnelle Lösung.

Einfach bedeutet auch für mich in Zusammenhang mit Katharina klar und deutlich, zielstrebig und praktisch, froh und unkompliziert im Handeln.

Einfach - sie sprach deutliche Worte, gab einfach strukturierte Aufgaben und Mitteilungen,
die jeder verstehen konnte.

Einfach - ja sie lebte schließlich einfach, ohne für sich viel zu beanspruchen, ohne von
anderen alles zu verlangen.

Einfach -  sie lebte mit Menschen auf Augenhöhe und nicht auf Distanz zu den Menschen, im Wolkenkuckucksheim.

Dieses einfache Leben, das sie vorlebte, fasziniert mich und lässt mich auch einfach leben.



Katharina konnte sehr einfach dienen, nichts Spektakuläres, mit ganz wenig Aufwand, jedoch mit viel Aufmerksamkeit, intensiv und wertvoll; sie wendete sich dem Menschen ganz zu. In diesem einfachen Dienst finde ich sie wunderbar, da zeigt sie die Nähe zum Menschen, nichts kann sie abhalten von ihrem Dienst. Dienen kann einfach sein und sehr aufwendig.Auch darin ist Katharina mir ein Vorbild!

Katharina liebte die einfache Lebensform und die einfache Lebensweise - ob Kleidung, Nahrung, Kloster, alles Überflüssige ist dann nicht mehr einfach, sondern Überfluss.
Sie ist mir ein Vorbild, mit einfachen Dingen, einfachen Einkäufen, zurecht zu kommen.

(M.R.)