„… machen wir
allezeit einen guten Gebrauch von der kurzen Spanne Zeit, die so schnell
vergeht und hineilt in die Ewigkeit.“ (Brief 72)
Recht hat sie, die Katharina Kasper. Schon wieder haben wir
den 1. Advent. Damit geht das Kirchenjahr schon zu Ende; und in vier Wochen ist
das gegenwärtige Jahr schon wieder historisch. Sie vergeht wirklich schnell –
die Zeit, in der wir leben.
Aber: „Es kommt jetzt wieder die schöne
Adventszeit, aber auch zugleich die unruhige Zeit, wo es viel, viel
Schreibereien und manches andere zu tun gibt.“ (Brief 177) Die Unruhe der
Adventszeit kennt Katharina also auch schon im Jahre 1890. Und doch vergisst
sie dabei nicht, an die eigentliche Bedeutung der Adventszeit zu denken: „Wir wollen uns umsomehr sammeln in der
heiligen Adventszeit und beten und uns vorbereiten auf die schöne Zeit der
Gnaden, uns um so würdiger machen, wieder mehr mit Mut und Vertrauen den
heiligen Willen Gottes erfüllen zu wollen …“ (Brief 223)
Ja, das Gebet soll die Adventszeit prägen; und dabei darf
man auch durchaus bitten – den Herrn bitten um das, was wir denken, dass wir
brauchen, um unseren Alltag zu bestehen. Einmal schreibt Katharina an ihre
Schwestern: „Wir haben schon fleißig
gebetet vom ersten Tage des Adventes zum lieben Jesuskinde um eine reichliche
Bescherung für die ganze Genossenschaft und jedes einzelne Mitglied derselben.
Es versteht sich ganz von selbst, um die geistigen Gaben zuerst zu bitten.“
(Brief 115)
Diesen Rat Katharinas werde ich in diesem Advent wahr
machen: Ich werde ihn für mich und meine Gemeinschaft und die Menschen, die mir
anvertraut sind, um die geistigen Gaben bitten. Zuerst gehörten dazu – so denke
ich – Glaube, Hoffnung und Liebe. Das göttliche Kind wird dann zuteilen, was es
will.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete
Adventszeit.
STH