Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 15. November 2014

Der ursprüngliche Geist der ADJC?

„Wir wollen mit Gottes Gnaden so recht gemeinschaftlich in einem Geiste … als arme Dienstmägde Jesu Christi wirken, leben und streben, in dem ersten und ursprünglichen Geiste uns erhalten.“ (Brief 104)

Dieses Wort Katharina Kaspers stand über dem diesjährigen Provinzkapitel der Deutschen Provinz und begleitete uns durch diese drei Wochen. Katharina wendet sich 1885 mit diesen Worten an Schwester Secunda Germesheimer, die seit jenem Jahr Oberin der amerikanischen Provinz ist. Schwester Secunda kann sicher ganz einfach die Frage beantworten, was denn der ursprüngliche Geist der ADJC ist. Uns heutigen Zeitgenossen fällt das vielleicht nicht mehr so leicht. Oder doch? Wir haben ja die Briefe Katharinas, in der dieser „ursprüngliche Geist“ ganz deutlich wird.

Und da wird ganz klar: Immer geht es Katharina darum, Gott zu verherrlichen, und das in der vollkommenen Erfüllung seines Willens durch Selbstheiligung und Nächstenliebe. Und genau das erwartet Katharina auch von ihrer Gemeinschaft – gestern und heute.


In diesem Zusammenhang betont sie auch, dass die Gemeinschaft, die mit einem kleinen Klösterchen entstanden ist, ihren Ursprung im Hause von Nazareth hat.
„Sie haben das große Glück, zu wohnen im kleinen Häuschen von Nazareth. Sie müssen aber recht dankbar sein, aber auch ein heiligmäßiges Leben führen, innerlich und äußerlich, damit Sie in der Tat auch das Glück genießen der Armut und Einfachheit, Demut, Gehorsam sowie die übrigen Tugenden nachzuahmen, welche die heilige Familie gelehrt durch Wort und Tat.“ (Brief 134) Und gerade in dieser Aussage wird deutlich, welche Eigenschaften den ursprünglichen Geist ausmachen.

Es geht darum, uns in diesem ursprünglichen Geist zu erhalten. Das ist Katharinas Anliegen zu ihrer Zeit; das muss unser Anliegen heute sein. Dieser ursprüngliche Geist ist eine Herausforderung – damals wie heute. Seine Realisierung fordert unsere ganze Wachsamkeit – damals wie heute. Gefahren lauern immer – heute vielleicht mehr als damals.

Aber es ist nicht unmöglich. Denn wir haben Katharina, und „niemand hat so wie sie in diesem Geiste gelebt, niemand so tief das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi in der Erfüllung des Willens seines himmlischen Vaters erfasst und in ihrer Gemeinschaft durchzuführen gesucht“ (Sr. Aurelia Fröhlich ADJC) wie Katharina Kasper. Und mit Gottes Gnaden ist alles möglich …

STH