Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 12. April 2014

Was unsere selige Mutter Maria Katharina uns heute sagt …

Seit langer Zeit ist es üblich, dass wir jeden Tag ein Wort von Katharina Kasper mit auf den Weg bekommen. „Was unsere selige Mutter Maria Katharina uns heute sagt …“ – Jeden Morgen nach dem Tischgebet leitet die Schwester, die das Tischgebet gesprochen hat, mit diesen Worten über zu dem Tagesspruch. Ein schöner Brauch, der einen tiefen Sinn hat.

„Was unsere selige Mutter Maria Katharina uns heute sagt …“: Die Briefe stammen alle aus dem 19. Jahrhundert. Ihre Adressaten sind meist Oberinnen und Schwestern dieser Zeit. Alles hat sich geändert – die Oberinnen, die Schwestern, die Zeit. Aber – das wird deutlich – Katharinas Aussagen sind zeitlos. Sie passen genauso in das 21. Jahrhundert, in dem es uns gibt. Und sie passen ebenso zu Nicht-Ordensleuten, die im Geiste Maria Katharinas leben wollen. Und uns heute spricht sie diese Worte zu.

Uns spricht sie Mut zu, wenn sie sagt: „Schlägt der Herr auch Wunden, so heilt er sie auch wieder; so wollen und müssen wir denken.“ (Brief 163) Uns fordert sie auf – und wer würde die Aktualität nicht empfinden?: „Beten wir doch viel für alle Menschen, damit Gott erkannt und geliebt werde, und wieder alle so recht einfach leben.“ (Brief 160) Uns ermahnt sie: „Worte bewegen ja nur, aber das Beispiel reißt fort.“ (Brief 179) – Uns gibt sie Ratschläge: „Ich gebe Ihnen den Rat für jede Stelle und jede Handlungsweise: dem lieben Gott sich überlassen, alles aus Liebe und zur Ehre Gottes tun zu wollen, so wird der liebe Gott Ihnen allezeit zu Hilfe kommen. Er wird Sie erleuchten, das Rechte zu erkennen, und stärken, dasselbe auszuüben; aber auch tröstet uns Gott.“ (Brief 169) "In der heiligen Fastenzeit wollen wir uns recht in acht nehmen, was Opfer oder Abtötung oder Selbstverleugnung heißt und vergleichen dieselben mit den Leiden Jesu Christi. Dann ist unsere Rechnung klein." (Brief 142) 

Wir heute können – nein, müssen uns angesprochen fühlen, wenn wir Katharina Kaspers Worte hören und ihre Briefe lesen. Ihre Aussagen überspringen die Jahrhunderte und haben an Aktualität nichts eingebüßt. Das habe ich schon oft zu zeigen versucht. Und Sie haben es sicher schon gemerkt.

Seitdem die wissenschaftlich exakte Herausgabe der Briefe Maria Katharinas vorliegt, ist es allen Interessierten – Schwestern wie Nicht-Ordensmitgliedern – möglich, die Gedanken Katharinas im Originalton kennen zulernen. „Mit Maria Katharina Kasper durch das Jahr“ – so heißt das Büchlein, das für jeden Tag des Jahres und für jede geprägte Zeit eine Aussage Katharinas zur Verfügung stellt.

„Was unsere selige Mutter Maria Katharina uns heute sagt …“ – dieses Wort, das uns heute zugesprochen wird, bleibt nicht ohne Antwort. Wir antworten: „Selige Mutter Maria Katharina, hilf uns, wie du im Willen Gottes zu leben.“ Diese Antwort von unserer Seite – spontan, automatisch, manchmal gedankenlos – ist ein Gebet. Gebete tragen und geben Sicherheit. Auf unserem Weg durch den Tag sind wir nicht allein. Allein dieses Wissen sollte uns Ansporn sein, unser Denken, Reden und Tun von unserer Katharina prägen zu lassen, um wie sie ein gottverbundenes Leben zu führen.

Übrigens, unsere Antwort ist ein Gebet, das Katharina Kaspers Grundanliegen „auffängt“: „O möge der heilige Wille des Allerhöchsten in allem und überall erfüllt werden wie im Himmel so auch auf Erden.“ (Brief Nr. 23)
STH