Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 22. Februar 2014

… vor allem Gesundheit!?

Das kennen Sie auch, nicht wahr? Sie haben Geburtstag, und man gratuliert Ihnen mit den Worten: „Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, - vor allem Gesundheit!“ Ich mag diesen Satz nicht. Ist Gesundheit wirklich die Hauptsache? Was machen dann die Menschen, die Geburtstag feiern und krank sind? Was machen chronisch Kranke?

(©Andrea Damm/pixelio.de)
Eines ist sicher: Katharina Kasper hat so nicht gedacht. Sie steckte in keiner gesunden Haut und war oft krank in ihrem Leben, manchmal auch schwerkrank. Aber Krankheiten gehören für sie ganz selbstverständlich zum Leben. Wenn sie krank ist, dann tut sie, was notwendig ist, und so schnell es geht, setzt sie ihre Arbeit fort. Sie klagt nicht über körperliche Beschwerden; die sind auch kein Hinderungsgrund für sie, sich dienend für andere Menschen einzusetzen. „Wir wollen nicht sagen: `Wir sind schon so alt, wir haben uns schon aufgerieben´, oder `Wir sind zu krank´“, schreibt sie einmal. „Die Liebe ermüdet nicht (vgl. 1 Kor 13,8) und ist in und mit uns wirksam in kranken und in unseren alten Tagen; denn so lange wir leben und den Verstand haben, können wir das Gute üben.“ (Brief 95)


Da wird wieder Katharinas großes Vertrauen deutlich: Gott ist da in ihrem Leben, und zwar immer, auch in den schweren und kranken Tagen – gerade dann. Von daher ist es ganz konsequent, dass sie die Krankheit als eine Chance sieht, Gott näher zu kommen. „Unserer guten Schwester Clementine wurde ein Knochen aus dem Bein genommen“, schreibt sie 1877 an eine Oberin in den USA, „und ich glaube, es kommt noch zum Abnehmen. Schwester Petra und Euphrosina wurde beiden ein Fuß abgenommen. Sie sehen, meine guten Schwestern, wie es geht und was alles erlebt und mitgemacht werden muß. Aber wie gut ist doch der liebe Gott; alle sind zufrieden mit ihrem Leiden, weil es der liebe Gott ihnen als Mittel geschickt, welches sie zu seiner Ehre tragen, sich heiligen sollen, und es zum Wohl der Genossenschaft und des Nächsten gereichen möge. Es bleibt sich auch wieder alles gleich; was von Gott kommt, ist allezeit gut, und wir beten die Vorsehung an, damit wir allezeit in der Liebe zu Gott wachsen und zunehmen mögen.“ (Brief 61)

Von einer solchen Haltung sind wir sicher noch meilenweit entfernt. Aber es ist schon hilfreich, wenn man sich bewusst macht, dass unser Leben mit all seinen Begrenzungen, mit seinem Leid und seinen Schmerzen nur Vorübergang ist.

„Eine kurze Zeit geduldig gelitten, tapfer gekämpft und gestritten und dafür eine solche Glückseligkeit in dem schönen Himmel, wo wir Gott von Angesicht zu Angesicht schauen.“ (Brief 45)

STH