Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 9. November 2013

Die Persönlichkeit Katharina Kaspers

Wir haben Jubiläum! Dies ist der 100. Post! Hundertmal schon habe ich Ihnen etwas über Katharina Kasper erzählt. Und vieles kam da schon durch über ihre Persönlichkeit. Gott Dank haben wir einige Fotos von ihr, die uns auch einen sehr guten Eindruck vermitteln. Diese Fotos geben viel von dem wieder, was Schwester M. Aurelia Fröhlich, die Katharina noch kannte, in ihren Erinnerungen gesammelt hat. Hier soll sie mal zu Wort kommen. Meiner Meinung nach ist ihr Dokument ein wahrer Schatz.

„Mutter Maria war von mittlerer Größe; sie schien wohl kräftig gebaut, hatte aber zarte Glieder von leichter Bewegung. Diese blieb ihr bis ins hohe Alter, trotz schwerer Arbeit von Kind auf. Bei jeder Feld-, Haus- und Handarbeit zeigte sie sich sehr gewandt, sodass es ihr kaum jemand gleich tat.“ (S. 22)

„Man beobachtete Mutter Maria immer maßvoll, auch in ihren Bewegungen, fern von dem Hasten und Rasen unserer Zeit, wenngleich oftmals die Menge der Arbeit drängte. Diese Gelassenheit der Mutter sollte all ihren Kindern und der Genossenschaft im allgemeinen durch ihren Wandel tief eingeprägt werden, damit bei der so weit nach außen hin wirkenden Tätigkeit sie niemals die innere Stille vergesse, die allein dazu geeignet sei, ihren Blick unentwegt nach der unveränderlichen ewigen Wahrheit hinzurichten und sie tiefgründig zu machen. Man traf Mutter Maria nie nachlässig in ihrer Haltung gemäß ihrer oft wiederholten Mahnung: `Da der liebe Gott immer und überall bei uns ist, so müssen wir uns in seiner Gegenwart stets ehrerbietig benehmen.´ Ihr Gang war ruhig. … Beim Reden gestikulierte sie nicht; höchstens machte sie dann und wann eine leichte Handbewegung. … `Ihre Ruhe war überhaupt etwas Auffallendes und Wunderbares,´ bemerkten Beobachter
von ihr. Sie bewahrte sie auch bei den schwierigsten und gänzlich unerwarteten Ereignissen. Nach einstimmigem Urteile vieler war dies so, weil ihr geistiges Auge immer fest auf Gott gerichtet war und sie in allem seinen heiligen Willen oder seine weise Zulassung erkannte. Ihre Stimme erhob sie nie laut beim Reden, nichts von Sentimentalität, Verweichtes, auch nichts von Leidenschaft oder ungeordneter Neigung, Härte klang aus dem von ihrer Herzensgüte so wohltuend gedämpften Tone, selbst nicht bei Verweisen, ernsten Zurechtweisungen, wie dies alle bezeugen, die sie in kritischen Lagen kennen lernten. Sie wusste, dass das Schweigen großherzig und das Aburteilen kleingeistig macht, und danach regelte sie ihre Sprache, welche auch nie die ihren Landsleuten so angenehm klingende Westerwälder Dialektfärbung vermissen ließ. … Ihr Blick war gesammelt, in sich gekehrt, wie es viele ausdrücken. Im allgemeinen war Mutter Maria ernst und entschieden; wenn man zu ihr kam, freundlich und liebevoll. Indessen wich nie ein gewisser heiliger Ernst, der nur in den letzten Jahren ihres Lebens in eine so verklärende Milde überging. Sie war ganz Güte und Liebe, heiter und froh wie ein unschuldiges Kind. …“ (S. 23)

„… die für gewöhnlich geschlossenen Lippen, die soviel Charakterfestigkeit in ihr Angesicht trugen. Über sie
ist nie ein unheiliges, wohl selten ein unzeitiges Wort gekommen, aber so viel Herzensgüte und verstehende Liebe geströmt … Eine kleine, harmlose Schalkhaftigkeit aber lag ihr wartend neben den Mundwinkeln verborgen, die zur rechten Zeit so froh mit den Fröhlichen scherzen konnte. - Die etwas emporgezogenen Brauen beschatteten den Blick der klugen Augen, die in ihrer Klarheit und Milde dem unvergesslich blieben, wem immer sie einmal in die Seele hineingeleuchtet hatten, wie heilendes, erfreuendes, klärendes Sonnenlicht, dem das Dunkel weichen muss. Von ihrem überirdischen, himmlischen Glänzen, das man nicht beschreiben könnte, sprachen viele, welche die  fühlbare Gottverbundenheit der begnadeten Mutter schauen durften….“ (S.22)

Wie wünsche ich mir, Katharina persönlich gekannt zu haben …!
STH