Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 19. Oktober 2013

Ausgestattet mit dem Charisma der Leitung II

Siebenundvierzig Jahre lang steht Katharina Kasper an der Spitze ihrer Gemeinschaft. Immer wieder wird sie von ihren Schwestern einstimmig – einstimmig!!! – zur Generaloberin wiedergewählt. Wir suchen nach Gründen für diese ungewöhnliche Zustimmung.

Katharina weiß um ihre Schwestern Sie kennt sie und ihre Lebensumstände. In jedem Jahr besucht sie alle Filialen ihrer ständig wachsenden Gemeinschaft – außer Amerika und England. Und das heißt schon etwas im 19. Jahrhundert, in dem es noch keine Flugzeuge, ICEs und schnelle Autos gibt. Katharina ist oft Wochen von Zuhause weg. Aber die Schwestern – jede Einzelne! – sind ihr wichtig. Diese Wertschätzung, die die Schwestern von Katharina erfahren, geben ihr eine ungeheure Sicherheit. Sie wissen, dass sie mit allen Problemen – ob die ihr persönliches Leben oder ihr Gemeinschaftsleben betreffen – zu Katharina kommen können; und sie setzt sich für sie ein und gibt nicht auf, bis die Probleme beseitigt sind. Viele Beispiele gibt es dafür.

Und sie geht liebevoll auf die einzelne Schwester ein. Viele ihrer Briefe sind an einzelne Schwestern gerichtet
und greifen ihre jeweilige Situation auf. Den Brief 71 mag ich besonders gern.

Arme Schwester Luitgardis,

Ich habe doch gemeint, man könnte Sie bald mit nach Amerika schicken, und nun sitzen Sie noch immer im Bett wie eine alte Krächs. Was ist denn jetzt zu machen mit Ihnen? Hätte es nicht der liebe Gott so gemacht, so hätte ich ein bisschen zanken müssen. Nun aber müssen wir schön sagen, es ist und geschehe in allem und überall der heilige Wille Gottes. Mit dessen Anordnungen wollen wir zufrieden sein. Ja, Sie sind ganz besonders begünstigt von seiten des lieben Gottes, der Sie selbst in  die Kreuzesschule genommen hat, um Sie zu läutern und zu reinigen und dann Sie recht hoch in den Himmel zu nehmen. … Nur Mut und Gottvertrauen, nicht wahr? Es ist und bleibt ja immerhin für den natürlichen Menschen ein Kreuzchen, was die arme menschliche Natur empfindet und die Tage dieses Lebens sehr trübt. Wir wollen denn recht für- und miteinander beten, dass wir mit Gottes Hilfe unser Kreuzchen tragen, aber auch großen Nutzen daraus ziehen. Nun genug, mein armes und doch so reiches Schwesterchen. Hier ist noch alles gut. …“
STH