Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 8. Juni 2013

„Man muss die Vorsehung anbeten“

„Man muss die Vorsehung anbeten und sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen.“ (Brief 16) Von der Vorsehung spricht Katharina Kasper häufig. Heute ist das ein Begriff, der nur noch selten gebraucht wird.

Was ist „Vorsehung“? Im Wörterbuch erhält man die Definition: „göttliche Leitung der Geschicke, Schicksal“.

In diese Leitung, Führung Gottes setzt Katharina absolutes, unbedingtes Vertrauen. Da Gott es ist, der leitet und führt, kann es letztlich nur gut sein, auch wenn ich es im Moment vielleicht noch nicht erkenne. „Man muss die Vorsehung anbeten und sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen. Erst später wird es uns klar werden, warum solche Prüfung vom lieben Gott zugelassen wurde.“ (Brief 16)

Diese Leitung, Führung Gottes anbeten bedeutet für Katharina: Gottes Willen tun. Da überrascht es nicht, dass sie immer dann, wenn sie von der Vorsehung spricht, auch vom Willen Gottes spricht, der unter allen Umständen erfüllt, getan werden muss.

All das heißt nicht, dass Katharina Kasper auch Schweres durchzustehen hat. Ganz im Gegenteil. Aber gerade im Schweren, im Leid erinnert sie daran, dass Gottes Führung immer gut ist. Und wenn es uns gelingt, seinen Willen zu bejahen und zu tun, dann wachsen wir in der Liebe zu ihm. „Es bleibt sich auch wieder alles gleich; was von Gott kommt, ist allezeit gut, und wir beten die Vorsehung an, damit wir allezeit in der Liebe zu Gott wachsen und zunehmen mögen. Die Aufnahme sowie Versetzungen sind beschwerlich. In allem beten wir die göttliche Vorsehung an. O wie dunkel liegt die Zukunft vor uns ... Beten wir doch viel, viel für- und miteinander in diesen harten Zeiten, damit wir keinen Schaden leiden an unserer Seele.“ (Brief 61) So schreibt sie Schwester Bartholomäa mitten im Kulturkampf.

 Heute können viele Menschen nicht mehr daran glauben, dass Gott ihr Leben führt und leitet. Ich bin davon überzeugt, wenn es gelänge, dann wäre das Leben leichter. Ist es nicht ein  großes Stück entlastend, wenn ich nicht die letzte Verantwortung tragen muss? Wenn ich nicht alles können und tun muss? Dann werde ich frei für das Notwendige, das getan werden muss und das ich zu tun vermag. Mehr verlangt Gott nicht von uns.

Katharina hat das nicht nur immer wieder angemahnt. Sie hat auch so gelebt. Und ihr Leben war ein von Gott erfülltes.

„Wir müssen anbeten die Vorsehung. Gott weiß am besten, wo es fehlt und wie es am besten ist. Sein heiliger Wille geschehe allezeit, in allem und überall.“ (Brief 66)
STH