Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 9. Februar 2013

Freude – ein Gefühl der Hochstimmung


In diesen Tagen begehen wir die Hoch-Zeit des Karnevals. Viele unserer Zeitgenossen leben in dieser Zeit richtig auf. Freude ist angesagt. Und doch - manchmal kommt mir diese Freude etwas aufgesetzt vor. Nicht selten wird dieser Freude ja nachgeholfen, indem man gehörig Alkohol konsumiert; und dann bekomme ich ein komisches Gefühl. Ist das wirklich Freude?

Was ist Freude eigentlich? Wie definieren Sie Freude? Im Wörterbuch kann man lesen: „Beglückung, (innere) Befriedigung, Gefühl der Hochstimmung“.

Ich muss an die Jünger Jesu denken und an manche ihrer Erlebnisse. Es war z.B. bestimmt keine Beglückung und kein Gefühl der Hochstimmung, als ihnen dieser Fremde, der da am Ufer stand, am frühen Morgen sagte, sie sollten ihre Netze noch einmal auswerfen. Aber sie taten es. Und dann war die Freude aber sicher riesengroß: Die Netze waren rappelvoll.

„Freude“ ist ein Wort, das in den Briefen Katharina Kaspers ganz oft vorkommt. Immer wieder schreibt sie, was für sie selbst Freude bedeutet. Einmal wird sie ganz deutlich: „So kann ich nur wiederholen, was ich so oft gesagt: meine einzige Freude in dieser Welt und in der Gemeinschaft besteht darin, wenn der liebe Gott geliebt und ihm gedient wird.“ (Brief 69)

Und ganz wichtig ist ihr der Gedanke, dass wir Gott Freude machen. Wie ist das denn möglich? Eigentlich ist das gar nicht so schwer. Wenn wir so leben, beten und arbeiten, dass Gott Raum in unserem Leben und Arbeiten hat, wenn wir Gottes Willen tun, - dann hat er – so Katharina – Freude daran. Und dazu gehört natürlich, dass die Menschen, mit denen Katharina zusammenlebt, in Frieden miteinander leben. Natürlich menschelt es überall. Aber wenn wir Gott im Blick haben und dass wir ihm Freude machen wollen, dann muss es selbstverständlich sein, dass wir uns unser gutes Zusammenleben einiges kosten lassen.
Katharina wird nicht müde, immer wieder zu erwähnen: „Es macht mir nichts mehr Freude, als wenn meine Lieben … dem lieben Gott eifrig dienen und ihn lieben mit einer großen Liebe.“ (Brief 105) „Es ist jetzt so schön und alle … so friedlich und schwesterlich [geschwisterlich] miteinander, dass es mir Freude macht.“ (Brief 175)

Und das alles hat natürlich eine gewisse Wechselwirkung: Wenn wir Gott Freude machen, wenn wir einander Freude machen, dann erfüllt die Freude unser eigenes Herz.

„Hier noch alles in gewohnter Weise“, schreibt Katharina einmal, „viel Arbeit und Sorge, aber auch viel Freude, wenn alles zur Ehre Gottes geschieht und gewirkt wird, besonders die eigene Heiligkeit erstrebt wird, so geht ja alles andere gut und Gott segnet  [alles] Wirken …“ (Brief 140)

Ich glaube, auf diese Freude trifft die Definition des Wörterbuches zu: „Beglückung, innere Befriedigung, Gefühl der Hochstimmung“. Eine solche Freude bedeutet Leben in Fülle.
(STH)