Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 10. November 2012

„Mein Jesus, mein alles“ (Brief 64)

Kennen Sie das Weihegebet an die Gottesmutter? Es gehört zu den täglichen Gebeten in meiner Gemeinschaft. Ich bin ganz ehrlich: Seit ich in der Gemeinschaft bin, habe ich Probleme mit diesem Gebet. Und meistens bete ich es auch nicht mit. Die Bedeutung Mariens im Heilsplan Gottes, ihre Bedeutung für die Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi, ihre Bedeutung für uns und in unserem Leben steht für mich außer Frage. Aber Hingabe an die Gottesmutter? Das ist für mich nicht stimmig.


Bronzeskulptur am Weg in Maria Laach
„Mein Jesus, mein alles, Dir bringe ich mich ganz dar. Um Dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich Dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also Dir gehöre, liebster Jesus, bewahre mich, beschütze mich als Dein Gut und Eigentum. Amen.“

Das ist stimmig. So kann ich beten, ohne irgendwelche Abwehrgefühle. Und ich bin sicher, dass ich ganz auf der Ebene von Katharina Kaspers Beten liege. Ihre Weise des Betens kennen wir durch ihre Briefe. Ihr ganzes Leben war ein einziges Gebet. Das Gebet war sozusagen ihr Atemzug. Von daher ist es ganz natürlich, ganz selbstverständlich, dass sie innerhalb eines Briefes plötzlich in ein Gebet wechselt.


„Mein Jesus, mein alles,
mein Jesus, mein Leben.
Mein Jesus, mein Gewinn.
Mein Jesus soll ganz mein sein,
und ich will ganz Dein sein.
O mein Jesus, meine Liebe!
Beschütze uns, o mein Jesus,
vor aller Sünde, vor allem Bösen.“ (Brief 97)

Gelebte Hingabe an den Herrn verlangt immer auch den verbalen Ausdruck. Aber was ich bete, muss mein Gebet sein. Dann ist es stimmig.
STH