Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 20. Oktober 2012

Mittel zum Glück

„Es ist dieses ein üblicher Gebrauch, sich gegenseitig Glück zu wünschen; jedoch sollen wir nicht allein wünschen glücklich zu sein, sondern wir wollen wahrhaft das Glück suchen und die Mittel anwenden und gebrauchen, welche uns glücklich machen können, und wodurch der liebe Gott uns glücklich machen kann und machen will.“ (Brief 200)

Das Glück suchen? Die Mittel anwenden, die uns glücklich machen können? Zwei Gedanken, die aufmerken lassen.

Wir suchen sicher alle unser Glück. Aber Katharina versteht unter dieser Suche etwas anderes als wir das gemeinhin tun. Es gibt da Mittel, die wir zu Hilfe nehmen können. Es gibt da Mittel, mit denen wir das Glück finden können.

Was sind das für Mittel? Zu allererst spricht sie von der Reinheit des Herzens, der Gedanken, Worte und Werke, des Verstandes, des Willens. Damit meint sie Klarheit, Echtheit, Lauterkeit, die uns prägen sollen. Dann spricht sie von der „ungeordneten Liebe gegen alle Geschöpfe und geschaffenen Dinge“ (Brief 200), die wir meiden sollen. Auch das hat mit Reinheit zu tun. Wenn unsere Liebe lauter, echt und klar ist, dann bleiben wir frei, machen andere frei, und unsre Liebe spiegelt die Liebe Gottes wider. Wir sollen das „Gute … üben und das Böse … meiden“ (vgl. Brief 200). Wir sollen das Wohlgefallen Gottes erstreben und nur leben für Gott. Wir sollen miteinander wirken und arbeiten, ertragen und entsagen, gerne die Last des anderen tragen.

„Damit sind so einigermaßen die Mittel und Wege bezeichnet, die uns in dieser Welt das Glück finden lassen“, meint Katharina abschließend. „Suchen wir nun mit Ernst dieselben zu benutzen, damit wir in der Zeit und in der Ewigkeit glücklich werden und jenen Frieden finden, den die Welt nicht geben und nicht nehmen kann.“ (Brief 200)

Glück hat also, das sehen wir wieder, für Katharina mit Frieden im Herzen und im Hause zu tun. Glück hat vor allem mit Gott zu tun. Und Katharina scheut sich nicht, deutlich festzustellen: „Traurig, wenn man sein Glück anders suchen will, wo es nicht zu finden ist.“ (Brief 33)

Aber mal ganz ehrlich: Suchen wir nicht oft ganz woanders? Und dabei strengen wir uns an und verausgaben uns und verlieren uns und werden letztlich enttäuscht und frustriert. Darunter dann haben unsere Mitmenschen zu leiden. Katharinas Weg ist viel einfacher und niemals vergeblich. Denn wenn wir Gott suchen, lässt er sich finden. Das lehrt uns schon die Bibel.

Versuchen wir es doch mal, um dann Katharinas Erfahrung zu machen: „Ach mein Gott, was könnte uns denn außer dir noch glücklich machen? (Brief 281) … Das Glück in Gott suchen und finden, ist wahres Glück …“ (Brief 271)
(STH)